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- Im
Jahre 1121 eroberte Polen das Pommernland. Nachdem es dem polnischen
Großfürsten Boleslaw III., von den Dänen unterstützt, in mehreren
Schlachten gelungen war, sich die slawischen Stämme zu unterwerfen,
belehnte der deutsche Kaiser und
Sachsenherzog Lothar von Supplinburg den Fürsten Boleslaw III. mit „de Pomerians et Rugis“ (mit
Pommern und Rügen).
Die Pommern mussten die polnische
Herrschaft anerkennen und an ihn ihre Abgaben leisten. Die
Pommernherzöge blieben dem polnischen Herrscherhaus noch lange
tributpflichtig und wurden Lehensmänner der
polnischen Fürsten.
Der pomoranische Fürst Wartislaw 1. musste sich zur Annahme des Christentums verpflichten; dies war der Anfang vom Ende des Wendentums.
Boleslaw III. bemühte sich sehr um die Einführung des Christentums in Pommern; Männer, Frauen und Kinder wurden als Sklaven nach Polen verschleppt, ihre Häuser niedergebrannt und die Städte verwüstet. Bischof Otto von Bamberg glaubte die Stimme Gottes zu hören und wurde im Juni 1124 an Pommerns Grenzen von König Wartislaw 1. dem ersten Herrscher des Wolgast-Stettiner Greifenhauses begrüßt. Otto von Bamberg sollte
„die rohen und barbarischen Pommern durch Gottes Kraft demütigen und sie durch das Bad der Taufe in die Gemeinschaft der Kirche aufnehmen“.
Einige Wenden beugten sich rasch dem Kreuze; viele hielten dennoch an ihrem bisherigen Glauben fest. Nach einer gewissen Zeit fingen die heidnischen Priester jedoch an. wieder Einfluss auf die Wenden zu gewinnen. In der Hexenheide bei Zinnowitz soll sich zu dieser Zeit ein heidnischer Priester versteckt haben, der im Namen „Porevits“ (Borrowitts - des fünfgesichtigen Lichtgottes der Wälder) seine Leute aufforderte, jeden zu töten, der sie bekehren wolle.
So musste Otto von Bamberg 1128 zum 2. Mal nach Pommern kommen. Am 1. Pfingstfeiertag, dem 10. Juni 1128, trafen sich die Gesandten aus ganz Vorpommern auf dem Schlossberg (Wendenwall) bei Usedom zu einem Landtag und verabschiedeten einen Beschluss über die Einführung des christlichen Glaubens in den lutizischen Gebieten. Mit der Christianisierung begann auch die Entwicklung des Deutschtums im pommerschen Lande. Es erfolgte die Annahme des christlichen Glaubens durch den gesamten slawischen Adel und die Ostexpansion der Deutschen Ritter begann. Den Kreuzträgern folgten die Ritter, die das Land eroberten und unterjochten.
Im November 1128 kehrte Otto von Bamberg mit dem Beinamen ‚Apostel der Pommern“ in sein Bistum Bamberg heim.
Im Jahre 1138 starb der polnische Herzog Boleslaw und Pommern befreite sich von der polnischen Herrschaft.
Vier Kriege verwüsteten gegen Ende des 12. Jahrhunderts die Insel Usedom und der Stammesverband der Witzen wurde ausgelöscht. So rief der französische Mönch Bernhard von Clairvaux 1146 zum zweiten Kreuzzug gegen die Ungläubigen, dem „Wendenkreuzzug‘, der 1147 scheiterte.
Deutsche Siedler, Mönche, Handwerker und Bauern aus Niedersachsen, Westfalen und dem Rheinland wurden durch die pommerschen Herzöge ins Land gerufen. Diese deutschen Kolonisten und Einwanderer gründeten neue Ansiedlungen, unter anderem Ahlbeck, Peenemünde und Neuendorf. Mit den Einwanderern wurde das Land wirtschaftlich neu erschlossen.
Um das Unwesen der Freibeuterei auf dem Meer einzuschränken und die in der Peenemündung hausenden Seeräuber zu vertreiben, zog der Dänenkönig Waldemar 1. im Frühjahr 1162 aus. Er segelte zuerst nach Strela und verlangte von den Rügiern, dass sie zu seinem Zug nach Wolgast Hilfsvölker stellten. Alsdann steuerte eine große Flotte nach Wolgast. Herzog Bogislaw verhandelte im Auftrag der Wolgaster mit Waldemar 1., dem sie sich unterwerfen sollten. Nach Forschungen der Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Altertumskunde sollen die Verhandlungen bei Kuaviz (Gaatz bei Peenemünde) stattgefunden haben.
1168 eroberte König Waldemar 1. Rügen und führte dort mit Gewalt das Christentum ein. Durch den Frieden mit den Rügiern schuf er sich eine wichtige Voraussetzung, um später die gesamte Küste Vorpommerns zu erobern.
Um 1181 war die „deutsche Kolonisation“ soweit abgeschlossen; das Wendentum fast gänzlich unterdrückt, dass Herzog Bogislaw 1. dem deutschen König Friedrich 1. (Barbarossa) huldigte und von diesem mit Pommern belehnt wurde. 1184 bezwang Dänemark Pommern und Herzog Bogislaw 1. war gezwungen‘ den Dänenkönig Knut VI. anzuerkennen (bis zur Niederlage der Dänen 1227).
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