_Der 1721 geschlossene Friede zu Nystad
beendete den Nordischen Krieg endgültig. Der von Schweden verlorene Teil
Pommerns huldigte am 8. August 1721 (Heberlein;
20.8.1721 Gadebusch) in Stettin dem
König von Preußen Friedrich Wilhelm 1. Die Wolgaster
Bürgermeister Tiedeböhl und Wollitschen nahmen in Peenemünde ein
genaues Verzeichnis der Bauern und
Einwohner auf. Diese Designation (Aufstellung) wurde mit den Urkunden
von Peenemünde und dem, von den Einwohnern
unterschriebenen Huldigungseid,
durch einen Beauftragten nach Stettin gebracht.
Krieg und Kriegsgeschrei
waren verstummt. Nur in Peenemünde kam es zu ernsthaften Zwischenfällen.
da die gesamte Besatzung der Schanze, wie auch die
Besatzung des Forts bei
Swinemünde, des preußischen Exerzierstockes müde waren und zu den
Schweden übergehen wollten. Nach der Verhaftung der Anführer kehrte bald
wieder Ruhe ein.
1722 gewann David Cordt die Wahl zum Vogt und Heidereiter von Peenemünde, nachdem der Heinrich Pragst ein Amt aufgegeben hatte. In der Hand der damaligen Heidereiter lag die Forstaufsicht und die Gerichtsbarkeit in Vertretung für den Magistrat der Stadt Wolgast.
Im März des Jahres 1723 erfolgte in Peenemünde durch eine Steuereinschätzungskommission eine Befragung aller Einwohner über Erwerb und Auskommen. Danach wurde die Hufensteuer festgelegt. Hinzu kamen die Kreissteuer, das Magazin-Korn (für die militärischen Magazine). das Reitergeld (Kavalleriegeld), das Fortifikations-Geld (Festungsbau) und ab 1731 Marschgelder zur Verpflegung der Regimenter.
Der Seelsorger Christian Ike wurde am 27. November 1724 als Pastor substitutus (Vertreter) in Kröslin eingesetzt.
In der Peenemünder Forst stand im Jahre 1724 kein einziger alter Baum mehr. Dies waren die Auswirkungen der Kriegswirren, der zahlreichen Überschwemmungen und Brände und der ständigen Holzlieferungen an die Schanze und an den Kirchherrn nach Kröslin.
1726 war das Dorf Peenemünde der einzige Besitz der Stadt Wolgast, aus welchem ihre Haupteinnahmen in die Kämmereikasse flossen. Die Bauern in Peenemünde waren meist Fischer oder Viehzüchter. Sie hatten nur wenig sandigen Acker und zwar 5 Hakenhufen, auf welchen 18 Bauern, 9 ganze und 9 halbe, wohnten. Weiterhin standen im Dorf noch 21 Katen.Die Äcker brachten nur wenig Pacht ein: ein ganzer Bauer zahlte 6 Taler, ein halber 3 Taler und ein Katenmann 1 Taler jährlich.Nicht alle Bauern hatten einen vollen Acker, sondern drei bewirtschafteten gemeinsam nur einige Plätze im Wald. Von den Kavelwiesen lieferten die Bauern bis Anfang des 18. Jahrhunderts dem Rat die sogenannte “Kavelbutter“. Die Bauern zahlten für die Wiesenflächen Pacht, wobei diese öfter überflutet waren, was ihre Erträge oft stark reduzierte.
1727 ließ der Wolgaster Magistrat das Holländereigehöft weiter zum Walde hin verlegen, da es ständig vom Frühjahrs- und Herbsthochwasser bedroht war. Der Pachtertrag der Stadt für die Holländerei war zu dieser Zeit sehr gering.
Es ist ferner überliefert, dass sich nicht weit von Peenemünde ein Ort befunden haben soll, welcher Jarchow genannt wurde. Dort wohnte noch 1728 ein Mann, welcher Fischerei und Lotsendienste betrieb. Dieser Ansiedlung wurde kurz darauf von den Fluten weggespült.
1722 gewann David Cordt die Wahl zum Vogt und Heidereiter von Peenemünde, nachdem der Heinrich Pragst ein Amt aufgegeben hatte. In der Hand der damaligen Heidereiter lag die Forstaufsicht und die Gerichtsbarkeit in Vertretung für den Magistrat der Stadt Wolgast.
Im März des Jahres 1723 erfolgte in Peenemünde durch eine Steuereinschätzungskommission eine Befragung aller Einwohner über Erwerb und Auskommen. Danach wurde die Hufensteuer festgelegt. Hinzu kamen die Kreissteuer, das Magazin-Korn (für die militärischen Magazine). das Reitergeld (Kavalleriegeld), das Fortifikations-Geld (Festungsbau) und ab 1731 Marschgelder zur Verpflegung der Regimenter.
Der Seelsorger Christian Ike wurde am 27. November 1724 als Pastor substitutus (Vertreter) in Kröslin eingesetzt.
In der Peenemünder Forst stand im Jahre 1724 kein einziger alter Baum mehr. Dies waren die Auswirkungen der Kriegswirren, der zahlreichen Überschwemmungen und Brände und der ständigen Holzlieferungen an die Schanze und an den Kirchherrn nach Kröslin.
1726 war das Dorf Peenemünde der einzige Besitz der Stadt Wolgast, aus welchem ihre Haupteinnahmen in die Kämmereikasse flossen. Die Bauern in Peenemünde waren meist Fischer oder Viehzüchter. Sie hatten nur wenig sandigen Acker und zwar 5 Hakenhufen, auf welchen 18 Bauern, 9 ganze und 9 halbe, wohnten. Weiterhin standen im Dorf noch 21 Katen.Die Äcker brachten nur wenig Pacht ein: ein ganzer Bauer zahlte 6 Taler, ein halber 3 Taler und ein Katenmann 1 Taler jährlich.Nicht alle Bauern hatten einen vollen Acker, sondern drei bewirtschafteten gemeinsam nur einige Plätze im Wald. Von den Kavelwiesen lieferten die Bauern bis Anfang des 18. Jahrhunderts dem Rat die sogenannte “Kavelbutter“. Die Bauern zahlten für die Wiesenflächen Pacht, wobei diese öfter überflutet waren, was ihre Erträge oft stark reduzierte.
1727 ließ der Wolgaster Magistrat das Holländereigehöft weiter zum Walde hin verlegen, da es ständig vom Frühjahrs- und Herbsthochwasser bedroht war. Der Pachtertrag der Stadt für die Holländerei war zu dieser Zeit sehr gering.
Es ist ferner überliefert, dass sich nicht weit von Peenemünde ein Ort befunden haben soll, welcher Jarchow genannt wurde. Dort wohnte noch 1728 ein Mann, welcher Fischerei und Lotsendienste betrieb. Dieser Ansiedlung wurde kurz darauf von den Fluten weggespült.
_
- Im
zeitigen Frühjahr des Jahres 1730 trieb ein starker Nordwestwind das
Wasser in
die Peene, so dass fast das
gesamte Dorf überflutet wurde und die Bewohner nur auf Kähnen von einem
Haus zum anderen gelangen konnten. Zu dieser Zeit hatte der Rat
der Stadt Wolgast die
Gerichtsbarkeit über das Peenemünde, was bedeutete, dass die Fischer und
Bauern verpflichtet waren, für den Rat unentgeltliche Hand- und
Spanndienste zu leisten.
Solange die Wolgaster Ziegelei bestand, war dies zuweilen sehr
beschwerlich.
Der Heidereiter Cordt teilte am 6. März 1732 dem Magistrat schriftlich mit, dass er auf seinen Dienst verzichten wolle. Es meldeten sich daraufhin vier interessierte Nachfolger: der bisherige Gutspächter Johann Wilhelm Abt. der Accise-Visitierer (Zollbeamte) Johann Hinrich Sauerbier ein gewisser Nitz und ein Papke aus Kamminke. Als neuen Heidereiter wählte man Johann Sauerbier. welcher seines Amtes bereits schon nach vier Monaten überdrüssig wurde.
Der Rat nahm nun David Österreich an, welcher am 25. Juni 1733 in Peenemünde zum Heidereiter vereidigt und daraufhin der sämtlichen Dorfschaft vorgestellt wurde, die sich per Handschlag dafür verbürgten, dass sie dem jetzigen Heidereiter allen Gehorsam zeigen wolle.
1733 führte Friedrich Wilhelm 1. das “Kantonreglement“ ein, welches die Wehrpflicht der Bauern zur Organisation der Heeresrekrutierung vorsah. Dies bedeutete für die jungen Burschen des Dorfes, dass nun auch sie zu allen Kriegsdiensten herangezogen werden konnten.
Am 28. Oktober 1737 brachte der Wolgaster Bürgermeister Wollitsch in der Rats-Sitzung eine Beschwerde gegen den Heidereiter Österreich vor. Er wurde des schlechten Bierschanks beschuldigt und sollte auf sein Gewissen befragt werden, ob er sich nicht selber Haustrinken machen würde, was ihm nicht erlaubt war. Österreich erklärte, ‘5er habe vom Herrn Bürgermeister Schwachbier unentgeltlich als Haustrunk erhalten. Dieses sei aber so miserabel gewesen. dass man es ohne Verletzung seiner Gesundheit nicht habe trinken können, deshalb habe er sich Haustrinken selbst gemacht.“
Österreich wurde nach einer weiteren Anhörung bei Androhung der Kündigung befohlen, sich bezüglich des Haustrunkes und des Ausschankes unbedingt an seinen Anstellungsvertrag zu halten.
Im Jahre 1737 gründete sich in Wolgast das “Amt der Schuster“. In den aufgesetzten Statuten fand sich als 18. Punkt folgender: “In Peenemünde darf kein Schuster wohnen und darf auch Niemand einen solchen arbeiten lassen.“ Mit dieser Verfügung wollten sich die Wolgaster Schuster die Kundschaft aus dem Stadtdorf Peenemünde sichern.
Während des Winters 1738/39 litten die Bewohner Peenemündes unter starkem Frost, der bereits am 24. Oktober begann und erst am 13. Juni endete. Durch die langanhaltende Kälte gingen die Vorräte an Heizmaterial rasch zu Ende, weswegen sich die Menschen mit Leseholz, Torf und anderem behelfen mussten. Die Saat im Frühjahr konnte auch nicht ausgebracht werden, so dass auch die Ernten sehr mager ausfielen und die Auswirkungen des strengen Winters auch im nächsten noch zu spüren waren.
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