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_1752 wütete in Peenemünde und auf der Insel Usedom die Rinderpest und dezimierte die Herden der Bauern erheblich. Kurz nachdem die Bauern ihren Rindviehbestand wieder aufgebaut hatten, setzte 1762 erneut ein großes Viehsterben ein. Im Oktober 1752 forderte der preußische König Friedrich II.. auch der “Alte Fritz“ genannt, von der Königlich-Preußisch-Pommerschen Kriegs- und Domänenkammer einen Bericht darüber, wie der Heringsfang im Herbst verlaufen würde.

Der Wolgaster Magistrat bestellte den Peenemünder Heidereiter Ruchholz und einige Bauern auf das Rathaus, um sie dazu zu vernehmen. Darüber wurde später ein Protokoll angefertigt. Am 19. April 1753 berichtete der Magistrat, dass er “den Einwohnern des Dorfes Peenemünde nachdrücklich anbefohlen hat, der der Heringsfischerei mit allem Fleiß zu obliegen...“, was sie dann auch fleißig taten.

1753 versuchte der “Alte Fritz auch den Anbau der Kartoffeln mit aller Kraft zu fördern und fragte deshalb an. wie viel Scheffel “Tartoffeln“ gelegt. geerntet und welche Menge zur künftigen Saat behalten wurde.Der Bericht der Peenemünder lautete kurz und bündig: „Tartoffe!n wollen hier wegen des Salzwassers gar nicht fortkommen.“

1756 stimmte die Mehrheit des Reichstages einem Reichskrieg gegen Preußen zu. Schweden und Frankreich verbündeten sich gegen das Preußenreich und es begann der Siebenjährige Krieg (bis 1763), in dessen Verlauf es zu den letzten und schwersten Kämpfen um die Peenemünder Schanze kam.

Die Schanze grenzte damals im Norden direkt an die Ostsee, im Süden befand sich Sumpf und Morast. Sie war von einem Peenearm umgeben und über eine Holzbrücke mit dem Dorf Peenemünde verbunden. Der äußere Wall und die Gräben bildeten einen rechteckigen Stern. Im südlichen Teil der Schanze befand sich ein spitzwinkliges Blockhaus und in der Mitte, von Wassergräben umgeben, lag die quadratische Hauptschanze mit den Material-, Vorrats- und Munitionskammern. Ein schmaler Meeresarm führte fast bis zur Mitte des Innenhofes. Dreißig Geschütze bildeten die Verteidigungswaffen des Forts.

Während Peenemünde bei Ausbruch des Krieges noch in preußischem Besitz war, wechselten schwedische und preußische Besatzungen während des Kriegsverlaufs sehr oft.

Die schwedischen Truppen drangen im Juni 1757 in das pommersche Land ein: General Daniel Ehrensvörd landete mit 22.000 Schweden in Stralsund; ein Heeresteil zog über Wolgast auf die Insel Usedom.

Im Juli 1757 wurde das Peenemünder Fort von einer preußischen Mannschaft mit 30 Geschützen unter Hauptmann Reibnitz besetzt und die Befestigung unter dem preußischen Kriegsbaumeister Walrabe noch verstärkt.

Vom 14. bis 23. September belagerten schwedischen Einheiten die Peenemünder Schanze von belagert und am 23. September von dem schwedischen Ingenieur-Oberst Blessingh mit 50 schweren Geschützen beschossen, so dass nach vier Stunden die Preußen unter Reibnitz mit 200 Mann kapituliert en.

Darauf gingen die Schweden gegen Swinemünde vor, um den Swinemünder Hafen und damit den Seeweg von der Ostsee über die Oder unbrauchbar zu machen. Auf Befehl der Stockholmer Regierung versenkten die Schweden Schiffe und Steinprähme (Schleppkähne) im Swinemünder Fahrwasser. Dabei wurden sie von den Preußen unterbrochen und vertrieben. Die preußischen Truppen rückten nun über die Dievenow und über das Haft wiederum auf die Insel Usedom vor, drängten die schwedischen Truppen vollständig hinter die Peene zurück und belagerten Wolgast. Aus Rache wegen Swinemünde führten sie nun 42 Schiffe aus Wolgast weg und versenkten 14 davon mit Steinen beladen in den Weethen bei Peenemünde, um so den Schiffsweg von und nach Wolgast zu blockieren. Die Schweden behielten nur noch die Peenemünder Schanze besetzt.

Am 15. Februar 1758 forderte der General Lehwald (schwed.), als er die Schanze noch belagerte, von der Stadt Wolgast folgendes Material für Kriegszwecke:

6.000 Stück 7 ½ Zoll lange Batterienägel,
1.000 Hacken,
100 Holzäxte,
100 Spaten,
16 eiserne Brechstangen,
50 Eisäxte,
50 Kuh- und Ochsenhäute,
10 Taue von je 100 Klafter Länge und 4 Daumen Dicke,
10 Stück Erdwinden.
8 Schock Bretter zu 16 und 20 Fuß Länge,
3 Schock leinene Säcke
und mehrere Mannschaften zum Holz schlagen.

Von Januar bis März 1758 belagerten die Preußen die blockierte Peenemünder Schanze, begannen am 9. März mit der Errichtung der Batterien und eröffneten unter Generalmaior von Manteuffel cm 12. März mit ihren Geschützen von See aus die Beschießung mit Bomben, Granaten und glühenden Kugeln. Dabei wurde am 13. März das Pulvermagazin getroffen, welches explodierte und das Innere der Schanze und die Holzbauten in Brand setzte. Den Schweden unter Kommandant Major Braun blieb letztlich nichts anderes übrig, als mit 8 Offizieren, 179 Mann, 25 Geschützen und allerlei Kriegsvorräten zu kapitulieren.

Bei diesem Angriff wurden auch vier Bauernhöfe des Dorfes, ein Lotsenhaus und eine Scheune zerstört bzw. beschädigt. Dabei kamen der Vollbauer Jochen Strüwing und der Halbbauer Peter Darm ums Leben. Beide hinterließen Frauen und Kinder (Darm -4 minderjährige Waisen), welche große Anteilnahme bei der gesamten Peenemünder Bauernschaft fanden. Die Bauern erklärten sich bereit, den Darm‘schen Hof für ein weiteres Jahr zu pachten, bis die „untertänigen Waisen“ ihn übernehmen konnten.

Anfang April versuchten die Schweden erneut von Rügen aus, die Schanze bei Nacht durch ein leichtes Gefecht zu überraschen. Die Schwedengaleere ankerte am 3.4. vor dem Ruden und schiffte in der Nacht zum 6. April 17 Boote mit 200 Mann unter Hauptmann Röök (Burkhardt: Roos) aus. Bei Ausbruch der Dunkelheit segelten sie dicht an die Schanze heran und legten die Sturmleitern an.

Doch die Preußen unter Hauptmann von Reibnitz waren wachsam und die Schweden wurden blutig abgewiesen. Beim Kampf büßten sie 16 Tote, 60 Gefangene und ein großes Boot ein. Später erhielt Reibnitz von seinem König für seinen Gewaltstreich einen Verdienstorden.

Die schwedischen Generäle Hessenstein und Ehrensvörd (Ehrenswärdt) rückten aus Richtung Anklam und Demmin mit 2.000 Mann bei Wolgast über die Peene und begannen am 19. JuR 1758 eine erneute Belagerung der Schanze und legten der Inselbevölkerung abermals große Lasten auf.

Am 25. Juli 1758 zogen sich die Preußen unter dem Reibnitz Nachfolger, Oberst Wutgenau kampflos mit 300 Mann zurück und die Schanze wurde von General Ehrensvörd zurückerobert. Wutgenau wurde später vor das Kriegsgericht gestellt und mit einem Tadel aus dem Heer entlassen.
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Karte der Belagerung der Peenemünder Schanze im Juli 1758
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Am 30. Juli 1758 forderte der schwedische Kommandant v. W. General Ehrensvörd in einem Schreiben an den hiesigen Magistrat für die Ruinierung bei der Eroberung der Peenemünder Schanze (zerstörte Häuser des Dorfes) und für die Herausbringung von versenkten Schiffe aus dem Fahrwasser 4.800 Taler Entschädigung. Nach langwierigen Verhandlungen ließ er sich aber mit 200 Talern zufrieden stellen. Weiterhin ordnete er an. dass sich jeder Bürger aus den Usedomer Wäldern so viel Brennholz holen könne, wie er im bevorstehenden Winter nötig habe.

Das Jahr 1759 begann erneut mit Kämpfen um das Peenemünder Fort. Der preußische König Friedrich II. schickte seine Truppen, die ab dem 1. Januar wieder in Schwedisch-Pommern einrückten. Die Schweden bliesen zum Rückzug, so dass Oberst Hauß mit seinen Stettiner Truppen Wolgast besetzen und die von den Schweden weiterhin besetzte Schanze belagern konnte.

Am 17. Januar 1759 erfolgte ein schriftlicher Bericht des Magistrats an das Königlich-Preußische Feld-Kriegs-Kommissariat über die traurige Schiffe, welche ... teils zur Hemmung der Fahrt bei Peenamünde versinkt sind 70.000 Reichstaler“.

Die Schweden konnten die Schanze bis Anfang April 1759 halten, dann leitete der preußische General Diericke eine strengere Belagerung mit 36 Geschützen, 5 Bataillonen Infanterie und einiger Kavallerie ein. Die Beschießung begann am 9. April 1759 und wurde zunächst auch kräftig erwidert. Durch einen Bombenwurf wurde ein kleines und bald darauf das Hauptpulvermagazin getroffen und gesprengt. Die Explosion zerstörte einen großen Teil des Walles, tötete mehrere Mann der Besatzung und verwundete weitere 60.

Noch in der Nacht zum 10. April kam es zur Kapitulation durch Kapitän Röök mit 10 Offizieren, 235 Mann und 33 Geschützen. Dieses war der letzte Kampf um das Fort Peenemünde. Der preußische König Friedrich II. (der Große) war des ewigen Kampfes überdrüssig und erließ folgenden Befehl an General Manteufel:
„Da die Peenemünder Schanze nur ein Loch ist, das in Kriegszeiten mehr embarassieret als defendieret, so möget Ihr sie, sobald sie über ist, nur gänzlich rasieren und schleiffen lassen.“

Die Glanzzeit der Peenemünder Schanze war zu Ende. Von der Bevölkerung Wolgasts und Peenemündes war eine große Last genommen. Die Grundanlagen der Schanze blieben weiterhin als Lotsen- und Zollstation bestehen.

Der Magister Albert Alexander Grünwald wurde am 27.7.1759 in das Pfarramt Kröslin eingeführt, welches er bis zum Jahre 1801 ausübte.

Die Schweden schrieben am 6. September 1759 eine Kontribution (Kriegssteuer, Kriegsentschädigung) von 60 Talern pro Hufe aus, was für Peenemünde 9 Hufe = 540 Taler entsprach. Die Schweden wollten so das Land ruinieren, denn ihre eigenen Staatskassen waren leer. Die Jahre 1758 und 1759 kosteten der Stadt Wolgast:

 “14 Schiffe, bei Peenemünde versenkt 7.000 Taler
 Okkupierung und Reparatur des Forts von der Stadt
 an Material geliefert und bar bezahlt 12.000 Taler
 Schäden, welche das Dorf Peenemünde bei der
 Einäscherung der Höfe erlitt 10.000 Taler
 Schäden in der Heide durch Holzhauen von jungen
 Eichen und Tannen 12.000 Taler
 Schäden bei Okkupierung der Schanze an Kramwaren, Etamines,
 Flanell, Kesseln, Äxten, Piken, Pech, Teer usw. 15.000 Taler
 für geliefertes Schanzzeug an Brettern und Balken, Transportkosten
 für Prahmen, Boote, Tag und Nacht auf 50 Personen 2.000 Taler“

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