_Der Sohn des Pastors Grünwald.
Julius Albert Grünwald. wurde 1801 zum Nachfolger seines Vaters ernannt,
nachdem er bereits seit 1785 für einen Teilbereich des Kirchspiels als
Substitut tätig war.
Erst 1801 sah man die ersten
französischen Uniformen in Peenemünde. Für die nächsten Jahre war die
eiligst wiederinstandgesetzte Schanze Napoleons
wichtigster strategischer Punkt
zur Beherrschung des preußischen Seehandels. Während der Napoleonischen
Kriege wurden abwechselnd russische,
französische, schwedische und
dänische Truppen in Peenemünde einquartiert.
Der Schulmeister Johann Christian Spohl verstarb im Jahre 1803. nachdem er viele Peenemünder Kinder gegen ein jährliches Entgelt von 20 bis 30 Talern im Lesen und Schreiben unterrichtet hatte. Von 1804 bis 1820 übte der Schulmeister und Schneider Jochen Christian Maas das Lehramt zu Peenemünde aus.
Der Pastor Hartwig aus Liepe richtete am 7. Februar 1805 ein Schreiben an den Rat zu Wolgast, in dem er bat: „... einen Schuppen am Strande des Stadtdorfes Peenemünde errichten zu dürfen, wodurch die auf Strandfischerei eingerichteten Untertanen Gelegenheit erhalten, ihren Fang geschwinde und gut zu verkaufen ?. Der Rat lehnte diese Bitte ohne Angabe von Gründen ab. Nach mehrmaligen Anfragen im März erklärte sich der Rat bereit, selbst eine Heringssalzerei-Packerei in Peenemünde anzulegen. Die darauf einsetzenden Kriegswirren ließen den Plan allerdings ruhen.
Im Dezember 1805 ging das bisher neutrale Preussen im Vertrag zu Schönbrunn ein Bündnis mit Frankreich ein. Wolgast und die Insel Usedom wurden 1806 in den Französischen Krieg miteinbezogen. Nun waren es die Franzosen, denen alle Landräte, Bürgermeister und Steuerbeamten die Treue schwören mussten. Den Städten und Dörfern, selbst den Ärmsten, Tagelöhnern und Witwen, wurden wiederum große Lasten auferlegt. Sie zahlten die Kriegssteuern und mussten Märsche, Durchzüge und Einquartierungen ertragen.
Zum letzten Mal war die Peenemünder Schanze Schauplatz eines blutigen Kampfes im Jahre 1807, als sie den Preußen durch die Franzosen entrissen wurde.
Im 4. Koalitionskrieg verbündeten sich Preußen, Sachsen und Russland gegen Frankreich; Mitte April 1807 drängten die Schweden die Franzosen von der Insel. Die Kriegswirren endeten mit dem Frieden von Tilsit am 9. Juli 1807.
Am 9. Oktober 1807 erließ Freiherr von Stein den “Oktoberedikt‘, in dem es hieß: “Alle erheblichen Bauern sind sofort frei.“ Die Guts- und Erbuntertänigkeit wurde abgeschafft und die Leibeigenschaft aufgehoben.
Der Herzog von Dalmatien, Marschall Soult, reiste am 27. April 1808 nach Peenemünde und Grünschwade, um die preußischen Garnisonen zu inspizieren. Der Magistrat zeigte den Besuch von Soult öffentlich an und gab einen festlichen Empfang. Mit der preußischen Ordnung kam die preußisch -strenge Autorität: die Besatzungen der Forts in Peenemünde und an der Swine meuterten; in letzter Minute konnte die Flucht der Mannschaften verhindert werden.
1810 erfolgte die Aufhebung der Leibeigenschaft in Schwedisch-Vorpommern: Die Bauern mussten sich ablösen; für ihre Freiheit eine Summe hinterlegen. Der Kampf um die Bauernbefreiung und die Ablösungen zogen sich noch über mehrere Jahrzehnte hin. Der ‘Edikt zur Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Dienste‘, erlassen am 14.9.1811, regelte die Ablösung der bäuerlichen Dienste bis in das kleinste Detail. In Peenemünde begann die Neuregelung der Verhältnisse erst 1829 (bis 1835).
Vom 27. Januar 1812 bis 9. März 1813 fand die dritte Invasion der Franzosen bis in das schwedische Pommern hinein statt. 1813 wurden die Befreiungskriege ausgelöst. welche Deutschland, Italien und Spanien von der französischen Herrschaft befreiten und dem Kaiserreich N Qlnsl. ein Ende bereiteten. Freiwillige, unter anderem aus Peenemünde und Umgebung, dienten damals in den Lützow‘schen Freikorps oder anderen Freischaren.
Am 17. März 1813 erfolgte durch König Friedrich Wilhelm III. der Aufruf An mein Volk“ und der Erlass der Verordnung über die “Organisation der Landwehr“.
Bei der Völkerschlacht von Leipzig (16.10.-19.10.) konnten die französischen Truppen entscheidend geschlagen werden und zogen sich aus Deutschland zurück. Erst nach mehreren Kämpfen verschwanden sie auch ganz von der Insel Usedom.
Mit dem 1. Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 endeten die Befreiungskriege gänzlich. Die Schanze wurde geräumt, die Geschütze entfernt. Um das Dorf Peenemünde und die Schanze besser verbinden zu können, errichtete man im Jahre 1813 drei kleine Brücken.
Der Schulmeister Johann Christian Spohl verstarb im Jahre 1803. nachdem er viele Peenemünder Kinder gegen ein jährliches Entgelt von 20 bis 30 Talern im Lesen und Schreiben unterrichtet hatte. Von 1804 bis 1820 übte der Schulmeister und Schneider Jochen Christian Maas das Lehramt zu Peenemünde aus.
Der Pastor Hartwig aus Liepe richtete am 7. Februar 1805 ein Schreiben an den Rat zu Wolgast, in dem er bat: „... einen Schuppen am Strande des Stadtdorfes Peenemünde errichten zu dürfen, wodurch die auf Strandfischerei eingerichteten Untertanen Gelegenheit erhalten, ihren Fang geschwinde und gut zu verkaufen ?. Der Rat lehnte diese Bitte ohne Angabe von Gründen ab. Nach mehrmaligen Anfragen im März erklärte sich der Rat bereit, selbst eine Heringssalzerei-Packerei in Peenemünde anzulegen. Die darauf einsetzenden Kriegswirren ließen den Plan allerdings ruhen.
Im Dezember 1805 ging das bisher neutrale Preussen im Vertrag zu Schönbrunn ein Bündnis mit Frankreich ein. Wolgast und die Insel Usedom wurden 1806 in den Französischen Krieg miteinbezogen. Nun waren es die Franzosen, denen alle Landräte, Bürgermeister und Steuerbeamten die Treue schwören mussten. Den Städten und Dörfern, selbst den Ärmsten, Tagelöhnern und Witwen, wurden wiederum große Lasten auferlegt. Sie zahlten die Kriegssteuern und mussten Märsche, Durchzüge und Einquartierungen ertragen.
Zum letzten Mal war die Peenemünder Schanze Schauplatz eines blutigen Kampfes im Jahre 1807, als sie den Preußen durch die Franzosen entrissen wurde.
Im 4. Koalitionskrieg verbündeten sich Preußen, Sachsen und Russland gegen Frankreich; Mitte April 1807 drängten die Schweden die Franzosen von der Insel. Die Kriegswirren endeten mit dem Frieden von Tilsit am 9. Juli 1807.
Am 9. Oktober 1807 erließ Freiherr von Stein den “Oktoberedikt‘, in dem es hieß: “Alle erheblichen Bauern sind sofort frei.“ Die Guts- und Erbuntertänigkeit wurde abgeschafft und die Leibeigenschaft aufgehoben.
Der Herzog von Dalmatien, Marschall Soult, reiste am 27. April 1808 nach Peenemünde und Grünschwade, um die preußischen Garnisonen zu inspizieren. Der Magistrat zeigte den Besuch von Soult öffentlich an und gab einen festlichen Empfang. Mit der preußischen Ordnung kam die preußisch -strenge Autorität: die Besatzungen der Forts in Peenemünde und an der Swine meuterten; in letzter Minute konnte die Flucht der Mannschaften verhindert werden.
1810 erfolgte die Aufhebung der Leibeigenschaft in Schwedisch-Vorpommern: Die Bauern mussten sich ablösen; für ihre Freiheit eine Summe hinterlegen. Der Kampf um die Bauernbefreiung und die Ablösungen zogen sich noch über mehrere Jahrzehnte hin. Der ‘Edikt zur Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Dienste‘, erlassen am 14.9.1811, regelte die Ablösung der bäuerlichen Dienste bis in das kleinste Detail. In Peenemünde begann die Neuregelung der Verhältnisse erst 1829 (bis 1835).
Vom 27. Januar 1812 bis 9. März 1813 fand die dritte Invasion der Franzosen bis in das schwedische Pommern hinein statt. 1813 wurden die Befreiungskriege ausgelöst. welche Deutschland, Italien und Spanien von der französischen Herrschaft befreiten und dem Kaiserreich N Qlnsl. ein Ende bereiteten. Freiwillige, unter anderem aus Peenemünde und Umgebung, dienten damals in den Lützow‘schen Freikorps oder anderen Freischaren.
Am 17. März 1813 erfolgte durch König Friedrich Wilhelm III. der Aufruf An mein Volk“ und der Erlass der Verordnung über die “Organisation der Landwehr“.
Bei der Völkerschlacht von Leipzig (16.10.-19.10.) konnten die französischen Truppen entscheidend geschlagen werden und zogen sich aus Deutschland zurück. Erst nach mehreren Kämpfen verschwanden sie auch ganz von der Insel Usedom.
Mit dem 1. Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 endeten die Befreiungskriege gänzlich. Die Schanze wurde geräumt, die Geschütze entfernt. Um das Dorf Peenemünde und die Schanze besser verbinden zu können, errichtete man im Jahre 1813 drei kleine Brücken.
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Bis zum Jahre 1815 bildete die Peene eine internationale Grenze zwischen Brandenburg/Preußen und Schwedisch/Vorpommern. Durch Verträge mit Dänemark und Schweden auf dem Wiener Kongress 1814/15 wurde auch Schwedisch-Pommern (Neuvorpommern) wieder unter preußische Regierung gestellt.
In der sich anschließenden Friedenszeit von 1815 bis 1840 gestalteten der preußische König Friedrich Wilhelm III. und sein späterer Thronfolger Friedrich Wilhelm IV. das Land und die Leute nach preußischem Stil um. Der eingesetzte Oberpräsident der pommerschen Regierung Sack bewirkte eine Neuordnung der bäuerlichen Eigentumsverhältnisse.
Auf der Insel Usedom brach 1816 die Kartoffelkrankheit aus und machte die mit einem Schlag gesamte Ernte zunichte. Da die Landwirtschaft, der Haupterwerbszweig in Pommern, durch die Kriegszeiten schon stark gelitten hatte, war dies für die Bevölkerung sehr schwer zu verkraften.
1817 beging man am 31. Oktober und 1. November den 300-jährigen Jahrestag der Reformation begangen und veranstaltete die zu diesem Anlass vorgeschriebene Feier in der Schule. Im gesamten Kirchspiel Kröslin fanden Gedenkgottesdienste statt.
In Peenemünde entstand 1819 ein für Usedom typisches Schulhaus. Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Unterrichtung der Kinder in der alten Schule, die dann zu klein wurde. Der Magistrat in Wolgast bewilligte das nötige Bauholz und setzte den Seminaristen Rabenhorst als Lehrer ein. Im Winter 1820 tauschte dieser mit dem Lehrer Martin Friedrich Lexau aus Kamrninke die Lehrerstelle.
Bis zum Jahre 1815 bildete die Peene eine internationale Grenze zwischen Brandenburg/Preußen und Schwedisch/Vorpommern. Durch Verträge mit Dänemark und Schweden auf dem Wiener Kongress 1814/15 wurde auch Schwedisch-Pommern (Neuvorpommern) wieder unter preußische Regierung gestellt.
In der sich anschließenden Friedenszeit von 1815 bis 1840 gestalteten der preußische König Friedrich Wilhelm III. und sein späterer Thronfolger Friedrich Wilhelm IV. das Land und die Leute nach preußischem Stil um. Der eingesetzte Oberpräsident der pommerschen Regierung Sack bewirkte eine Neuordnung der bäuerlichen Eigentumsverhältnisse.
Auf der Insel Usedom brach 1816 die Kartoffelkrankheit aus und machte die mit einem Schlag gesamte Ernte zunichte. Da die Landwirtschaft, der Haupterwerbszweig in Pommern, durch die Kriegszeiten schon stark gelitten hatte, war dies für die Bevölkerung sehr schwer zu verkraften.
1817 beging man am 31. Oktober und 1. November den 300-jährigen Jahrestag der Reformation begangen und veranstaltete die zu diesem Anlass vorgeschriebene Feier in der Schule. Im gesamten Kirchspiel Kröslin fanden Gedenkgottesdienste statt.
In Peenemünde entstand 1819 ein für Usedom typisches Schulhaus. Bis zu diesem Zeitpunkt erfolgte die Unterrichtung der Kinder in der alten Schule, die dann zu klein wurde. Der Magistrat in Wolgast bewilligte das nötige Bauholz und setzte den Seminaristen Rabenhorst als Lehrer ein. Im Winter 1820 tauschte dieser mit dem Lehrer Martin Friedrich Lexau aus Kamrninke die Lehrerstelle.
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