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- Den
einfachen Bauern machten in der damaligen Zeit die Wetterunbilden arg
zu schaffen, waren sie doch sehr auf das Wetter angewiesen. Im Jahre
1819
herrschte ein so milder Winter. dass
die Bäume bereits Anfang April blühten. Der Winter 1822/23 dagegen
brachte eine ungewöhnliche Kälte von ca. 20 0C
unter Null mit sich, so dass das
Mark der Baumstämme gefror und Vögel tot aus der Luft fielen. Eine große
Dürre herrschte im Sommer 1826, als 3 ½
Monate kein Regen fiel. Felder,
Gärten und Wiesen verdorrten, die Korn- und Kartoffelernte fiel gering
aus. Der Erdboden war im kommenden Frühling noch
nicht wieder durchfeuchtet. 1829
fiel der Sommer ungewöhnlich kalt aus; trotzdem konnten die Bauern im
Herbst die Scheunen reichlich mit Getreide füllen.
Zwischen 1820 und 1830 verlief der Heringsfang sehr ertragreich. Aus diesem Grund wurden von der preußischen Regierung entlang der Küste zahlreiche Herings-Salzereien eingerichtet und die Gründung von Kolonien stark gefördert (z. B. Ahlbeck, Heringsdorf, Hammelstall, Karlshagen). Die Kolonisten blieben weitgehend von Abgaben verschont; die altansässige Bauern weiterhin unterdrückt. Dies führte zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen den Obrigkeiten und den von ihnen Abhängigen.
Anlässlich des 100. Jahrestages der Vereinigung des Herzogtums Pommern mit dem preußischen Staat fand in der Peenemünder Schulstube 1821 eine Gedächtnisfeier statt. (1 721 Friede von Nystad)
Der Steuerrat und Oberzollinspektor Königk teilte im Herbst 1822 dem Magistrat von Wolgast mit, dass nach einer Bestimmung des Handelsministers bis zum Frühjahr 1823 am Ostseestrand mehrere Heringspackhäuser erbaut werden sollten. So entstand eines unweit der Bootsstelle der Peenemünder Fischer. Die Stadt Wolgast als Grundherrin erklärte sich bereit, Grund und Boden für das 50 Fuß lange und 32 Fuß breite (ca. 15 x 9 m) Herings -Packhaus und 1 1/2 Morgen Gartenland für den im Packhaus wohnenden Aufseher zu verpachten. Die Erlaubnis zur Weide von zwei Kühen konnte nicht erteilt werden. Am 28.11.1822 fand eine örtliche Besichtigung statt, an welcher der Stadtkämmerer, der Steuerrat, der Landmesser und Aufseher der Heringsfischer Christoffer teilnahmen. Ein Vertrag regelte, dass im Falle des Übergangs des Königlichen Packhauses in Privatbesitz die Stadt ein jährliches Grundgeld von 5 Talern verlangen konnte. Das Packhaus wurde dem Greifswalder Goldarbeiter Burmeister verpachtet.
Das Königliche Hauptzollamt Wolgast hob mit Wirkung vom 1. Juli 1823 das Nebenzollamt II in Peenemünde auf und richtete dafür ein Aufsichtsposten ein, der von diesem Tage an Hafen-, Mast- und Passgelder erhob.
Das sogenannte “Ottofest“, der 700-jährige Gedenktag anlässlich der Einführung und Begründung des Christentums in Pommern fand am 16. Juni 1824 auf allerhöchsten Befehl in allen christlichen Kirchen und Schulen Pommerns und Rügens statt. In der Peenemünder Schule wurde dieses Fest unter reger Anteilnahme und großer Beteiligung gefeiert.
Ein starker Sturm, der sich am 14. Januar 1827 zu einem äußerst heftigen Nordwestorkan ausweitete, stürzte im Städtischen Anteil der Peenemünder Heide 263 Bäume nieder und richtete auch auf den Feldern und Wiesen großen Schaden an.
Das “Edikt zur Regulierung der bäuerlichen Verhältnisse“ von 1810 konnte in Vorpommern nicht ganz durchgesetzt werden. Die Bauern des Dorfes Peenemünde waren sehr unzufrieden darüber, dass nicht über eigenen Besitz verfügten und somit von der Herrschaft, der Stadt Wolgast, abhängig waren. Um aus diesem Streit herauszukommen fand 1829 eine Regulierung der gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse des Stadtdorfes Peenemünde statt. Der Magistrat Wolgast setzte die Einwohner als Eigentümer ihrer Gebäude ein und verkaufte ihnen die Hälfte des dazugehörigen Ackers für einen Gesamtpreis von 3.000 Talern.
Die Pächter wurden verpflichtet, die sogenannte Hofwehr (das eiserne Wirtschaftsinventar) an die Stadt abzuliefern bzw. es von dieser abzukaufen.
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