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Luftbild um 1900
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Zur Jahrhundertwende präsentierte sich Peenemünde als aufblühender Ort mit etwa 500 Einwohnern und konnte zahlreiche Bauernhöfe, Fischerkaten, zwei Zollhäuser, eine Dorfschule, 2 Gasthöfe und einen kleinen einfachen Fischereihafen vorweisen. Die schilfgedeckten Fachwerkskaten aus Lehm waren um den Dorfteich, den sogenannten “Kahbrink“ angelegt. Bauern, Fischer und Arbeitsleute fanden im Ort oder in der Umgebung ihr Auskommen. Zahlreiches Gewerbe, wie z. B. eine Molkerei und eine Fischräucherei, siedelten sich im Dorf an.

Durch die landschaftlich reizvolle Lage nahmen in den folgenden Jahren die Bestrebungen zum Aufbau des Fremdenverkehrs zu; man wollte den anderen Küstenorten auch darin in nichts nachstehen.

Mitte Januar 1900 ereignete sich ein Unfall auf der zugefrorenen Peene; der 13-jährige Albert Bening brach durch Unvorsichtigkeit auf dem Eis ein und konnte von Johann Krüger aus dem Wasser gerettet werden. Dieser kroch auf dem Bauch zu dem Verunglückten hin und zog ihn aus den eiskalten Fluten. Krüger rettete in den Jahren zuvor schon sieben Menschen unter Einsatz seines Lebens vor dem Tod des Ertrinkens.

Am Sonntag, dem 25. Februar 1900, veranstaltete die Gützkower Stadtkapelle im Saal des Herrn Gastwirts Krüger ein festliches Konzert, welches von den Einwohnern, die sich über eine Abwechslung in der stillen Winterzeit freuten, gut angenommen wurde.

Das alljährliche Sommerfest veranstaltete der Peenemünder Kriegerverein am 29. Juli. Nach einem festlichen Umzug durch das geschmückte Dorf fand auf dem Festplatz im Buchenwald, in der Nähe der Försterei, das eigentliche Fest statt. Die Kameraden des Kriegervereins vergnügten sich beim Gewinnschießen, während die Gützkower Kapelle ein Konzert für die geladenen Gäste darbot. Abends traf man sich zu einem Tanzvergnügen im Saal des Herrn Krüger.

Im Oktober 1900 wurde der 2. Lehrer Henze welcher seit 1897 mit der Erziehung und Bildung der Kinder in Peenemünde betraut war, nach Stettin versetzt und die Stelle blieb 1905 unbesetzt.

An einem sonnigen Tag im Juli 1901 begann mit einem Rundmarsch unter Vorantritt der Krüger’schen Kapelle aus Wolgast das Sommerfest des Kriegervereines. Auf dem Festplatz herrschte bald ein fröhliches Treiben, an dem auch Gäste aus Kröslin und Karlshagen teilnahmen. Die Mitglieder des Kriegervereins veranstalteten ein Königsschießen, bei dem der ehemalige Leuchtturmwärter, der 80-jährige Albert Rathsack die Königswürde errang. Ein fröhlicher Ball im Krüger’schen Saale am Abend beendete das schöne Fest.

Bereits um 1900 wurden mehrere Versuche unternommen, das Dorf Peenemünde einem neu zu gründenden Kirchspiel Karlshagen beizulegen.

Am 17. Juni 1902 fand im Peenemünder Schulhaus eine Versammlung der Hausväter der Gemeinde statt, bei der über die, von den Behörden angestrebte, Vereinigung von Peenemünde, Karlshagen und dem damaligen Hammelstall zu einer Parochie, ausführlich beraten wurde.

Sämtliche Dorfeinwohner sprachen sich gegen eine Umpfarrung aus, da der Weg nach Karlshagen zwei Stunden dauerte, der nach Kröslin bei günstigem Winde jedoch nur eine halbe Stunde. Die Einwohner waren der Meinung, dass es besser für den Ort sei, bei Kröslin zu verbleiben.

Auch die Krösliner Kirchengemeinde war nicht übermäßig davon erbaut, da von Peenemünde und dem Vorwerk 8/18 der Baulasten an Kirchen-, Pfarr- und Küstereigebäuden geleistet wurden. Man beschloss daher, eventuell den Konfirmandenunterricht einmal wöchentlich in der Peenemünder Schule durchzuführen und ansonsten alles beim Alten zu belassen.

Eine erneute Sitzung der kirchlichen Gemeinde-Organe unter Vorsitz des Superintendentur-Verwalters Pastor Mittag aus Schlatkow zu dieser Angelegenheit wurde am 12. Dezember 1902 abgehalten. Auf Vorschlag des Königlichen Konsistoriums in Stettin sollte in Karlshagen eine Hilfspredigerstelle eingerichtet und Peenemünde dahin gelegt werden. Wie schon im Juni war die gesamte Gemeinde gegen eine Umpfarrung; die erschienen Gemeindevertreter legten energischen Protest ein. Der Antrag wurde abgelehnt.

Ein zünftiges Winterfest verbunden mit dem Kaisergeburtstag veranstaltete der Kriegerverein am Abend des 5. Februar 1903. Nach der mitreißenden Festrede des Vereinsvorsitzenden wurden vier Theaterstücke aufgeführt und danach bei einem gemütlichen Ball bis in die späten Morgenstunden fröhlich gefeiert.

Bei einer Sturmflut in der Nacht vom 19. zum 20. März 1903 rissen die Wassermassen große Teile des Laufsteges zur Schanze und der Landungsbrücke weg, setzten große Gebiete des Weidelandes unter Wasser und ließen diese für den Viehauftrieb unbrauchbar werden. An zahlreichen Gebäuden entstand ein großer Sachschaden, die Saat auf den Äckern wurde vernichtet, Obstbäume in den Gärten umgeworfen und 17 Boote der Fischer weggetrieben oder zerstört.

Ein orkanartiger Sturm richtete am 31. August erneut starke Schäden an.

Die Ortsgruppe Wolgast des Deutschen Flottenvereins arrangierte am Sonnabend. dem 20. Juni 1903, im Gasthaus Krüger einen Vortragsabend, an dem viele Interessiere teilnahmen. Herr Lehrer Köster aus Wolgast hielt einen Vortrag über den Zweck und das Ziel des Deutschen Flottenvereins. In Peenemünde wurden mehrere neue Mitglieder geworben, so dass die Bildung einer Zweigstelle unter Vorsitz des Oberlotsen Lüder in Aussicht genommen wurde.

Am 1. Juli 1903 wurde Georg Anton Otto Bahr aus Hohenschönau zum Pastor in Kröslin benannt. Er hielt das Amt bis zum Januar des Jahres 1930.

Mit Wirkung zum 1. Oktober 1903 hob der Steuerfiskus die Zollstation auf der Peenemünder Schanze auf. Die beiden dort wohnenden Grenzbeamten fanden anderweitig eine Anstellung; ihre Wohnungen blieben bis auf weiteres leer.

Im Januar des Jahres 1904 brachen die Witwe Lüder und der 25-jährige Richard Lüder aus Peenemünde mit ihrem Schlitten auf dem Eis der Peene ein. Der Händler Wilhelm Riemann rettete beide unter Lebensgefahr vor dem Tode. Da er bereits zweimal zuvor Menschen vor dem Ertrinken bewahrt hatte, wurde ihm durch den Landrat von Bötticher im Oktober 1904 die Rettungsmedaille am Bande verliehen.

Der Vorwerkspächter G. Bentzien verließ im Juni 1904 ein Jahr vor Abschluss der Pachtzeit das Vorwerk Peenemünde. Der Wolgaster Magistrat kam insoweit entgegen, indem er mit der Gemeinde Peenemünde verhandelte, damit sie das Vorwerk in Parzellen zerlegt vorläufig auf einige Jahre pachte. So sollte den Peenemündern eine neue Einnahmequelle geboten werden, da die Fischerei die Menschen in jener Zeit nur schlecht ernähren konnte. Dazu kam es nicht, denn am 21. Oktober 1904 schloss der Magistrat von Wolgast mit dem Gutsadministrator Wilhelm Schmidt aus Priborn einen Pachtvertrag über das Vorwerk.

In der Nacht zum 30. Dezember 1904 brach ein Unwetter los. Der Wind ging auf Nord-Ost über und steigerte sich zu einem Orkan, verbunden mit starkem Schneetreiben. Die Peene war bis zum Grund aufgewühlt, wurde in den Flusslauf zurückgedrängt und trat über die Ufer. Die Bewohner retteten sich in der Nacht zunächst auf die Hausböden, wo sie frierend und sorgenvoll auf den Morgen warteten. Einige wurden durch die Fischer durch Fenster, Giebel und Dachluken in ihr Boot gerettet und in Sicherheit gebracht. Einen schwerkranken Mann konnte man wegen der damit verbundenen großen Gefahr nicht retten und musste ihn, samt Frau und Kindern, die sich nicht von ihm trennen wollten, zurücklassen. Das große Lotsenboot von der Peenemünder Schanze riss sich los und wurde bei Kröslin angespült. Acht große Fischer- und einige kleinere Boote, darunter das Schulboot, wurden vom Strom weggetrieben. Von den etwa 100 bewohnten Häusern des Dorfes blieben ein Dutzend von der Flut verschont. In vielen Wohnungen reichte das Wasser bis an die Fensterbänke. Das ganze Peenemünder Territorium war ein großer See, aus dem nur ein schmaler Streifen Land hervorragte. Die Wasserhöhe übertraf die vom 13. November 1872 um mindestens 12 Zentimeter.

Erst am Nachmittag fiel die Flut soweit, dass die Einwohner ihre zerstörten Wohnungen wieder betreten konnten. Alle Einwohner erlitten Verluste an Hab und Gut; Schilfrohr, Bretter, Nutzholz, Koppelbewährungen und andere Sachen wurden von den Wassermassen fortgespült. Die Wintersaat war größtenteils verloren.

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Situation im Ort bei Hochwasser
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Wie groß war der Schrecken, als am Abend des 13. Januar 1905 der Wasserpegel bei nur schwachem Nordost wieder in bedenklicher Weise anstieg. Bald reichte das Wasser bis an die Häuser, bei einigen war der Fußboden überschwemmt. Gegen 2 Uhr legte sich der Wind und das Wasser trat langsam wieder zurück. Bei stärkerem Wind wäre eine viel größere Sturmflut als jene vom 31. Dezember entstanden.

Im Regierungsbezirk Stralsund wurden zahlreiche Spenden‘ etwa 14.000 Mark, zur Beseitigung der Schäden gesammelt. In Wolgast veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr am 29. Januar im Konzerthaus einen Unterhaltungsabend zum Wohle der Überschwemmten in Peenemünde und Karlshagen, der fast 3.000 Mark einbrachte. In Peenemünde verteilte das Hilfskomitee 700 Mark an 72 Einwohner, die nach Schätzung des Schadens je 5 bis 30 Mark erhielten. Im Ganzen kamen in Peenemünde rund 4.200 Mark zur Verteilung, die den Schaden nicht vollständig deckten, aber die größte Not lindern konnten.

Noch im Jahre 1905 fertigte das Königliche Meliorations-Bauamt ein erstes Projekt für die Eindeichung von Peenemünde an.

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    Im Jahre 1905, am Donnerstag nach Ostern, konnte das Kirchspiel Kröslin auf sein 600-jähriges Bestehen (Pommersches Urkundenbuch IV, Nr. 2219) zurückblicken. Am Nachmittag fand im Schultz‘schen Gasthaus in Kröslin Feier statt, bei der Pastor Bahr aus der Geschichte des Kirchspiels erzählte. Anlässlich dieses Jubiläums knüpften 21 Frauen, darunter auch Peenemünderinnen, an einem Kirchenteppich von 21 m2 und trugen die Kosten für die Beschaffung des Materials zu gleichen Teilen.

    Am 16. April des Jahres 1905 entdeckte die Waldarbeiterin Berta Lüder beim Pflanzen von Kiefern in der Peenemünder Forst drei goldene Schmuckstücke, den ‘Peenemünder Goldschatz‘. Diesen wertvollen Fund übergab der Förster Schönherr dem Besitzer des Waldes, dem Magistrat der Stadt Wolgast. Frau Lüder erhielt 120 Mark Finderlohn.



    Die nordischen “Goldringe von Peenemünde“Nach der Aufhebung der Zollstation ging die Verwaltung der Schanze 1905 vom Steuerfiskus auf die Königliche Regierung in Stralsund über. Im Laufe des Winters 1905/06 ließ diese die Gebäude, besonders das Wohnhaus einer gründlichen Reparatur unterziehen und Umbauten vornehmen. Anschließend tapezierten Maler sämtliche Räume des Gebäudes.

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Die nordischen “Goldringe von Peenemünde“
_Nach der Aufhebung der Zollstation ging die Verwaltung der Schanze 1905 vom Steuerfiskus auf die Königliche Regierung in Stralsund über. Im Laufe des Winters 1905/06 ließ diese die Gebäude, besonders das Wohnhaus einer gründlichen Reparatur unterziehen und Umbauten vornehmen. Anschließend tapezierten Maler sämtliche Räume des Gebäudes.
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