_Ende April begannen die Arbeiten zum Bau der Siedlung in der Nähe
Karlshagens unter der Leitung von Regierungsbaumeister Pötschke. Mitte
Mai
1937 zog der größte Teil des
Kummersdorfer Personals nach Peenemünde um und nahm in den bereits
fertiggestellten Werkstätten die Arbeit auf. Die
Ingenieure und ihre Familien bezogen
ab Juli 1937 die ersten Wohnungen in der Siedlung. Bis Juli 1937 stieg
die Zahl der Gefolgschaftsmitglieder der Bauleitung auf 405 an.
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Die Arbeiten am Bau der Heeresversuchsanstalt schritten in raschem Tempo voran, so dass bereits am 4. Dezember 1937 unter der wissenschaftlichen Leitung Wernher von Brauns und dem militärischen Kommando von Oberst Walter Dornberger der Start der ersten Rakete (Typ A-3) von der Insel Oie erfolgen konnte.
Die Übergabe eines neuen Zollhauses in Peenemünde fand am 11. Oktober 1937 unter Teilnahme des Oberzollinspektors Jahnke als stellvertretenden Vorsteher des Hauptzollamtes Swinemünde, des Zollinspektors Mundstock vom Hauptzollamt Stralsund, des Bezirks-Zollkommissionärs Otte aus Wolgast und des Regierungsoberbauinspektors Jenne als stellvertretenden Vorsteher des Reichsbauamtes Stettin statt. Die Grenzbeamten Brandt und Schulz konnten am 16. Oktober 1937 in das neue Haus einziehen.
Nach Baggerarbeiten in der Nähe von Peenemünde fanden 1937 Arbeiter im Baggergut einen kunstvoll gearbeiteten goldenen Armring, dessen Herstellung von Sachverständigen in die 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Schweden datiert wurde.
Im Jahre 1938 wurden Ende April über die Hälfte der Werkstätten und Prüfstände an das Werk-Ost übergeben. Gleichzeitig nahm die Versuchsstelle der Luftwaffe in der fertiggestellten Werft ihre Tätigkeit auf. Am 1. April startete die erste Maschine von der termingerecht übergebenen Rollbahn. Die Arbeiten für den Bootshafen und die Eindeichung für die Erweiterung des Rollfeldes begannen im gleichen Jahr.
Wichtigste Voraussetzung für die Verwirklichung des Raketenprogramms war der Bau des Kraftwerkes, welcher im Frühjahr 1938 beschlossen wurde. Als günstigster Standort für ein Kraftwerk wurde das Gelände am Peenemünder Mühlensee ausgewählt, da dort ausreichend Kühlwasser (Peene) vorhanden war. Der Brennstoff konnte ebenfalls direkt auf dem Wasserwege aus den oberschlesischen Revieren bezogen werden. Als weiterer Vorteil galt die kurze Übertragungs- und Transportleitung für Elektroenergie und Wärme. Dieser Beschluss bedeutete das endgültige Aus für den kleinen Ort Peenemünde. Das Gemeindegelände wurde aufgekauft und das Dorf bis zum Jahre 1940 zu 80 Prozent abgerissen. Als Leiter des Abrisskommandos wurden Franz Hagemann stellvertretend für den Reichsfiskus, und der Diplomlandwirt Fritz Donner im Auftrag der “Deutschen Gesellschaft für Innere Kolonisation“ eingesetzt. Zwei Namen, die von den ‘alten Peenemündern nie mehr vergessen wurden.
Die Arbeiten am Bau der Heeresversuchsanstalt schritten in raschem Tempo voran, so dass bereits am 4. Dezember 1937 unter der wissenschaftlichen Leitung Wernher von Brauns und dem militärischen Kommando von Oberst Walter Dornberger der Start der ersten Rakete (Typ A-3) von der Insel Oie erfolgen konnte.
Die Übergabe eines neuen Zollhauses in Peenemünde fand am 11. Oktober 1937 unter Teilnahme des Oberzollinspektors Jahnke als stellvertretenden Vorsteher des Hauptzollamtes Swinemünde, des Zollinspektors Mundstock vom Hauptzollamt Stralsund, des Bezirks-Zollkommissionärs Otte aus Wolgast und des Regierungsoberbauinspektors Jenne als stellvertretenden Vorsteher des Reichsbauamtes Stettin statt. Die Grenzbeamten Brandt und Schulz konnten am 16. Oktober 1937 in das neue Haus einziehen.
Nach Baggerarbeiten in der Nähe von Peenemünde fanden 1937 Arbeiter im Baggergut einen kunstvoll gearbeiteten goldenen Armring, dessen Herstellung von Sachverständigen in die 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts in Schweden datiert wurde.
Im Jahre 1938 wurden Ende April über die Hälfte der Werkstätten und Prüfstände an das Werk-Ost übergeben. Gleichzeitig nahm die Versuchsstelle der Luftwaffe in der fertiggestellten Werft ihre Tätigkeit auf. Am 1. April startete die erste Maschine von der termingerecht übergebenen Rollbahn. Die Arbeiten für den Bootshafen und die Eindeichung für die Erweiterung des Rollfeldes begannen im gleichen Jahr.
Wichtigste Voraussetzung für die Verwirklichung des Raketenprogramms war der Bau des Kraftwerkes, welcher im Frühjahr 1938 beschlossen wurde. Als günstigster Standort für ein Kraftwerk wurde das Gelände am Peenemünder Mühlensee ausgewählt, da dort ausreichend Kühlwasser (Peene) vorhanden war. Der Brennstoff konnte ebenfalls direkt auf dem Wasserwege aus den oberschlesischen Revieren bezogen werden. Als weiterer Vorteil galt die kurze Übertragungs- und Transportleitung für Elektroenergie und Wärme. Dieser Beschluss bedeutete das endgültige Aus für den kleinen Ort Peenemünde. Das Gemeindegelände wurde aufgekauft und das Dorf bis zum Jahre 1940 zu 80 Prozent abgerissen. Als Leiter des Abrisskommandos wurden Franz Hagemann stellvertretend für den Reichsfiskus, und der Diplomlandwirt Fritz Donner im Auftrag der “Deutschen Gesellschaft für Innere Kolonisation“ eingesetzt. Zwei Namen, die von den ‘alten Peenemündern nie mehr vergessen wurden.
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Schon 1938 wurde mit der Aussiedlung des alten Dorfes Peenemünde begonnen, die Bewohner wurden abgefunden, mussten ausziehen und ihre Häuser fielen der Abrissbirne zum Opfer. Die meisten kauften sich in der Umgebung neues Land an oder erhielten als Beschäftigte des Werkes Wohnraum in der neuen Siedlung.
Einige der Gewerbetreibenden pachteten neue Geschäfte in der Karlshagener Siedlung. Der Molkereibesitzer Paul Waldow z. B. erhielt ein Molkereigeschäft in einem Geschäftshaus, in dem u. a. ein Bäcker, ein Fleischer, ein Kaufmann, ein Frisörladen und auch eine Buchhandlung untergebracht worden waren.
1939 verhandelte der Kirchenrat nochmals über eine Trennung Peenemündes von der Krösliner Kirche. Peenemünde sollte mit Karlshagen ein eigenes Kirchspiel bilden und wurde dann, ohne dass die Trennung von der Kirche rechtskräftig wurde, von einem Geistlichen aus der Siedlung mitbetreut.
Im Januar 1939 erfolgte die Abholzung eines Waldstückes für die Errichtung des Barackenlagers in Karlshagen. Die Stadt Wolgast verkaufte am 1. April 1939 den Rest ihrer Besitzungen und behielt nur die Försterei Scheide mit rund 2,5 Hektar Dienstland als einziges Gut. Insgesamt veräußerte die Stadt Wolgast in den Jahren 1936 und 1939 7.716 Morgen Land an die Luftwaffe, davon 4.740 Morgen Wald.
Im Jahre 1939 wurden die Bauten der Heeresversuchsstelle, das Verwaltungsgebäude und das Gebäude für die Flugleitung der Luftwaffe fertiggestellt.
Am 26. August 1939 erfolgte die Mobilmachung. Aus Peenemünde wurde der Lehrer Zühlsdorff als einer der Ersten ins Heer berufen, sowie mehrere Angestellte des Werkes. Mit dem deutschen überfall auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. In Deutschland wurde erstmals das “Mutterkreuz‘ für kinderreiche Mütter” verliehen und für alle 10- bis 18-jährigen die obligatorische Mitgliedschaft in der Hitlerjugend eingeführt. Nach Kriegsbeginn regelte sich die Benzinversorgung durch Bezugsscheine, für den Bezug von Kleidung wurde die Kleiderkarte eingeführt.
Unterdessen ging die Arbeit an dem Peenemünder Projekt weiter.
Im November des Jahres 1939 erhielt der Konteradmiral Boyes, britischer Militärattaché in Oslo, einen anonymen Brief, verfasst von einem deutschen Antifaschisten. Durch das Schreiben erhielt der britische Geheimdienst einen ersten Bericht über die Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Da die Engländer darin deutsche Propaganda vermuteten, ließen sie diesem Bericht aber nicht die entsprechende Bedeutung zukommen.
Schon 1938 wurde mit der Aussiedlung des alten Dorfes Peenemünde begonnen, die Bewohner wurden abgefunden, mussten ausziehen und ihre Häuser fielen der Abrissbirne zum Opfer. Die meisten kauften sich in der Umgebung neues Land an oder erhielten als Beschäftigte des Werkes Wohnraum in der neuen Siedlung.
Einige der Gewerbetreibenden pachteten neue Geschäfte in der Karlshagener Siedlung. Der Molkereibesitzer Paul Waldow z. B. erhielt ein Molkereigeschäft in einem Geschäftshaus, in dem u. a. ein Bäcker, ein Fleischer, ein Kaufmann, ein Frisörladen und auch eine Buchhandlung untergebracht worden waren.
1939 verhandelte der Kirchenrat nochmals über eine Trennung Peenemündes von der Krösliner Kirche. Peenemünde sollte mit Karlshagen ein eigenes Kirchspiel bilden und wurde dann, ohne dass die Trennung von der Kirche rechtskräftig wurde, von einem Geistlichen aus der Siedlung mitbetreut.
Im Januar 1939 erfolgte die Abholzung eines Waldstückes für die Errichtung des Barackenlagers in Karlshagen. Die Stadt Wolgast verkaufte am 1. April 1939 den Rest ihrer Besitzungen und behielt nur die Försterei Scheide mit rund 2,5 Hektar Dienstland als einziges Gut. Insgesamt veräußerte die Stadt Wolgast in den Jahren 1936 und 1939 7.716 Morgen Land an die Luftwaffe, davon 4.740 Morgen Wald.
Im Jahre 1939 wurden die Bauten der Heeresversuchsstelle, das Verwaltungsgebäude und das Gebäude für die Flugleitung der Luftwaffe fertiggestellt.
Am 26. August 1939 erfolgte die Mobilmachung. Aus Peenemünde wurde der Lehrer Zühlsdorff als einer der Ersten ins Heer berufen, sowie mehrere Angestellte des Werkes. Mit dem deutschen überfall auf Polen begann am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. In Deutschland wurde erstmals das “Mutterkreuz‘ für kinderreiche Mütter” verliehen und für alle 10- bis 18-jährigen die obligatorische Mitgliedschaft in der Hitlerjugend eingeführt. Nach Kriegsbeginn regelte sich die Benzinversorgung durch Bezugsscheine, für den Bezug von Kleidung wurde die Kleiderkarte eingeführt.
Unterdessen ging die Arbeit an dem Peenemünder Projekt weiter.
Im November des Jahres 1939 erhielt der Konteradmiral Boyes, britischer Militärattaché in Oslo, einen anonymen Brief, verfasst von einem deutschen Antifaschisten. Durch das Schreiben erhielt der britische Geheimdienst einen ersten Bericht über die Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Da die Engländer darin deutsche Propaganda vermuteten, ließen sie diesem Bericht aber nicht die entsprechende Bedeutung zukommen.
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