__Abbauten
abseits liegende Dorfteile Adjunkt
Dienstgehilfe, Amtsgehilfe
Administrator
Verwalter
Accise
Tor- oder Marktsteuer, Nach- oder Übersteuer (accisbar oder accisfrei)
Akzise
Steuer auf alkoholische Getränke und Nahrungsmittel
Agent
Geschäftsvermittler, Vertreter
Akkordieren
vereinbaren
Allmende
Teil der Gemeindeflur, zur gemeinschaftlichen Nutzung
Allod
altdeutsch für: freies Gut, lehnzinsfrei
Allodium
Allodialgut
Altar
Tisch des Herrn im christlichen Glauben
Arrhendator
Pächter oder Mieter von (wohlfeil verpachteten) Krongütern
Arrhende
auch Arrende (lat.-poln.-russ.) Pachtvertrag über die Nutzung einer Sache gegen Zinsen (besonders im zaristischen Russland)
Assessor
Anwärter auf den höheren Staatsdienst
Backstein
im Brand gehärtete Ziegel
Büdner
Besitzer einer Bude, seit Mitte des 18. Jh. als Fünftelbauer gerechnet (Büdnerstelle = Kleinbauernstelle)
Bede
niederdeutsch: Bitte, eine Abgabe, die früher die Landesherren erhoben (Steuerart)
Bollwerk
Anlage- und Liegeplatz für Schiffe in oder vor einem Hafen zum Löschen und Laden, aus eingerammten Pfählen hergestellt, die untereinander mit Bohlen und Planken verbunden sind
Bonität
Güte, innerer Wert
Chor
Kirche: meist erhöhter und in der Regel östlich gelegener Abschluss des Kirchenraumes
Cridarin
Kridar: Gemeinschuldner
cr.
Abk. für currentis = veraltet für laufend (Monat oder Jahr)
Dedication
Einweihung, Kirchweihe
Domäne
(lat.-franz.) landesfürstliches Kammer- oder Krongut = Dominalgut (Staatsgut, Staatsbesitz)
Domänen - Amt
Wirtschaftsamt auf Domänengütern
Dominalbauer
auf Staatsgut sitzender Bauer
Donation
Schenkung
Dotation
Ausstattung, Heiratsgut, Schenkung von Gütern an hochverdiente Männer (Ehrengabe)
Dorfgemeinde
Mitglieder einer Dorfgemeinde waren gemeinsame Eigentümer des Grund und Bodens, der an die einzelnen Bearbeiter (anfangs Groß- später Kleinfamilien) zur Nutzung aufgeteilt wurde. Jagd- und Weideland sowie gegebenenfalls die Fischgründe verblieben der gemeinsamen Nutzung.
Einfriedung
Hecke, Mauer oder ähnliches, die etwas umgibt
Einlieger
Brockhaus: Angehörige einer besonderen Gruppe von Dorfbewohnern, die sogenannte unterbäuerliche Schicht, ohne eigenes Haus und Grundbesitz. Die Einlieger wohnen bei einem Vollbauern zur Miete, sind Dorfhandwerker oder Landarbeiter. Solange die dt. Dörfer Realgemeinschaften waren (nachweisbar bis ins 18. Jh.) hatten die Einlieger keine politischen Rechte in ihrer Wohngemeinde Brockhaus: Hintersassen, Vogtleute, Zinsleute, Gotteshausleute, Kossäten, Grundholden - Bez. für Bauern im MA und Neuzeit bis ins 19. Jh., die von einem Grundherren dinglich abhängig waren. (keine oder geringe Nutzungsrechte an Gemeindegütern)
Meyer: Büdner, Kätner, Kossatt, Häusler, Heuerling, Brinksitzer - aus dem Feudalismus stammende regional unterschiedliche Bez. für Besitzer kleinster Anwesen (z. B. Katen), die ohne Grund und Boden oder nur mit kleinsten Parzellenbesitz als Teil der Dorfarmut in halbfeudalen Arbeitsverhältnissen (z. B. als Tagelöhner oder Landarbeiter) von Junkern oder Großbauern ausgebeutet wurden.
Erbpacht
erbliches Recht, ein Grundstück wirtschaftlich zu nutzen. Der Eigentümer überließ gegen jährlichen Zins (Erbpachtzins) dem Pächter ein Gut, welcher nur ein Nutzungsrecht am Gut erwarb.
Fahnenjunker
zum Offizier ausgebildeter Edelmann, dem das Tragen der Fahne anvertraut wurde
Feuren
auch Fähren = Kiefern
Fiskus
Rechtsanwalt der landesherrlichen Einkünfte; der Eintreiber der Kasse
Fuder
Wagenmaß, Hohlmaß für Wein
Furt
seichte Stelle des Flusses, die das Überqueren gestattet
Gebind
zusammenhängende Reihe von Dachziegeln
Gerechtsame
veraltet für Vorrecht, Recht
Gleichschaltung
Zwangsmaßnahme während der nationalsozialistischen Machtergreifung, um Vereine und Parteien zu einer einheitlichen Denkweise zu zwingen
Göpel
von Menschen oder Tieren bewegte Drehvorrichtung zum Antrieb von Maschinen
Hakenhufe
auch wendische Hufe (mit dem Hakenpflug bearbeitet, rund 15 Morgen)
Hand- und Spanndienste
Arbeitsleistung, die auf gutsherrliche Rechte zurückgeht, zur Ortverschönerung, Gefahrenabwendung, zur Straßen - und Wegeunterhaltung , an der sich jeder mit geeignetem Handwerkszeug oder durch Bereitstellung eines Transportfahrzeuges beteiligen musste
Häusler
Tagelöhner mit Parzellenbesitz (Haus und Garten)
Heidereuter
Förster, Landreiter
Heringsfischerei
Große Heringsfischerei: Fang mit Treibnetzen auf hoher See, verbunden mit der Salzung der gefangenen Fische, alles andere wurde als kleine Heringsfischerei bezeichnet.
Heringsfleet
ganze Treibnetzausrüstung eines auf Heringsfischerei gehenden Schiffes mit allem Zubehör
Heringsgarn
ein Netz, das seewärts ausgefahren und dann vom Lande her eingeholt wird (Siehe Strandgarn)
Heringsreuse
an der Küste im Grunde befestigtes aufrechtstehendes Netz. Die Fische geraten durch das Leitgarn in die Fangkammer (auch Bundgarn, Bunge, Bunggarn)
Hofwehr
eisernes Hofinventar, dem Eigentümer (Grundherrn) gehörig
Holländer
Besitzer einer Windmühle mit steinernem (holländ.) Unterbau, meist verbunden mit Milchwirtschaft (Milch und Käse). Die Bezeichnung Holländer stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert, wo Holländer, die mit der Milchwirtschaft vertraut waren, sich in Norddeutschland ansiedelten und gewisse Vorrechte erhielten. Holländer oder Schweizer waren auch später noch Pächter oder Leiter einer Molkerei.
Hufe
Im Mittelalter Sammelbegriff für die zum Lebensunterhalt notwendige Hofstätte der bäuerlichen Familien mit Ackerland und Nutzungsrecht an der Allmende (durchschnittlich 7-10 Hektar)
Hufner
Besitzer einer Hufe
Infanterie
Fußtruppen (weiterhin: Kavallerie - Reitertruppe; Regiment - Truppenverband aus mehreren Bataillonen derselben Waffengattung;
Bataillon
Truppenteil eines Regiments oder einer Brigade, auch selbständige Einheit einer Division; Brigade - kleinster Großverband aller Truppengattungen, der selbständig Kampfaufträge ausführen kann;
Division
militärischer Großverband)
Instleute
Inste oder Instmann (ndt. Insassen); Landarbeiter, die einschließlich der Ehefrauen und Kinder gegen Entlohnung in Form von Natural- und Geldlohn, bei freier Wohnung und Landnutzung arbeiteten (meist nur 1 Jahr)
item
veraltet für ebenso, desgleichen; Abkürzung: it
Jagen
Jagenforstliche Wirtschaftsfläche, forstlicher Jagdbezirk
Johannis
Johannestag, 24. Juni
Jüngling
junges Tier, auch saugendes Jungtier
Kämmereidorf
Dorf im Besitz einer Stadtverwaltung
Karfunkel
Karbunkel (Verschmelzung mehrerer Furunkel zu einem Eiterherd)
Kate
ärmliches kleines Haus
Kavel
holländisch: Teil, Anteil
Kaveling
kleine Menge zu versteigernder Waren
Konfirmation
Aufnahme Jugendlicher als aktive Mitglieder in die Gemeinde und Zulassung zum Abendmahl, meist Palmsonntag (vor Ostern), mit 13 - 14 Jahren, unter Handauflegung und Gebet (Einsegnung)
Konzession
amtl. Genehmigung; konzessionieren: eine Konzession erteilen
Kossatt; Kossäte
niederdt. für Kleinbauer und Tagelöhner, eigentlich "Kotsassen", Kleinbauern, die ein Haus und etwas Feld dazu (Kot oder Kote = Kate) haben, Häussler (Handb. hist. Stätt: Besitzer einer Kate, Viertelbauer)
Kurfürst
Im Deutschen Reich gab es die 7 Fürsten, die das Recht hatten, den König zu wählen. Seit 17. Jh. gab es die 8. Königswürde (die Pfälzische)
Kurant
ursprünglich alles tatsächlich umlaufende Münzgeld, seit dem 17. Jh. Edelmetallgeld, später allgemein für Münzen
Küster
abgeleitet von: Hüter des Kirchenschatzes, Kirchendiener
Lehmstaken
in Holzformen gepresster und getrockneter Lehm zum Ausfüllen der Holzverkleidung bei Fachwerkbauten
Lore
offener, kippbarer Wagen zum Transport
Lizent
Warensteuer, die von allen seewärts ein- und auslaufenden Schiffen zu entrichten war (auch Licent)
Liquidation
Abwicklung der Geschäfte eines aufgelösten kapitalistischen Unternehmens
Meierei
veraltet für Molkerei; Pachtgut
Michaelis
Michaelistag, 29. September
Obrist
veraltet für Oberst
Observanz
Beobachtung
Patronat
Das Patronat der Kirche erlaubt es, den Pfarrer zu bestimmen, aber auch Pflicht zum Schutz und zur Instandhaltung der Kirche (Würde, Recht, Pflicht eines Schutzherrn)
p. p.
perge perge = usw.
perpetueller
(z.B. Vertrag) beständig, fortwährend
Pertinenz
Zugehörigkeit, zugehörige Grundstücke
Physikus
alt für Stadt- und Kreisarzt
Pommersch. Curant
siehe Kurant
Prästandum
Gebühr, Pflichtleistung
Prästation
Leistung, Lieferung, Abtragung, Gewährleistung
Prahm
plattbodiges, flaches, breites, meist offenes Fahrzeug aus Holz oder Eisen ohne Eigenbewegung, also aufs Schleppen angewiesen
Pricken
feste Seezeichen am Rande eines Fahrwassers auf den Watten in Grund gesteckt. meist junge Baumstämme, denen oben Zweige belassen sind
Rauchhuhn
Abgabe für jede Feuerstelle
Reducible
zurückgeführtes Gut
Reduktion
Zurückführung, Umwandlung
Reichsnährstand
Am 13.09.1933 errichtete Körperschaft, der alle in der Ernährungswirtschaft tätigen Personen/Betriebe unterstellt wurden.
Reichstaler
1720 = 48 Lübische Schllinge
Rente
Ertrag, Einkommen, Einnahmen, als Nutzung von Grundstücken, Kapitalien, Rechten usw. bezieht
Rentengut
Bauernwirtschaften, deren Eigentümer eine feste Geldrente zahlen mussten (siehe unten
Rentengut
Umwandlung z. B. eines großen Gutes in mehrere Rentengüter. Als Anzahlung galt ein 1/4 des Kaufpreises. Der Rest des Kaufgeldes wurde dem Käufer vom preußischen Staat unkündbar geliehen. Der Käufer hatte jährlich 4 % zurückzuzahlen, so dass das Rentengut nach 60 1/2 Jahren schuldenfrei war. Rentengutsbesitzer war unbeschränkter Herr auf dem Rentengut, er durfte es aber, solange er Rente darauf hatte, nicht parzellieren. Nach 10 Jahren war Ablösung der Rente möglich. Pfarr- und Küstereiabgaben musste der Verkäufer für sein Geld ablösen, sie waren also danach frei.
Rentier
von seinen Zinsen oder Staatsrenten Lebender (Rentner)
Reuse
fest aufgestellte Fangvorrichtung, in welche die Fische gewöhnlich durch einen oder mehrere Eingänge hinein und schließlich in die letzte Fangkammer geraten Weidenrutenkorb für Aal- und Neunaugenfang Heringszäune, H. -reusen oder Bundgarne ringa und rusa (mdn.) = Rohrgeflecht
Rezeß
schriftlicher Verhandlungsbeschluss, Auseinandersetzung, Vergleich, Vertrag
Rentierer
auch Rentmeister = Einnehmer der Staatseinkünfte
Ritter
Standesbezeichnung (aus dem Mittelhochdeutschen: ritter)
Rittergut
vom Landesherrn gegen die Verpflichtung zu Kriegsdiensten übertragene Gutsherrschaft
Rogate
5. Sonntag nach Ostern
Schaar
in Neuvorpommern: Seegebiet vom Strand soweit seewärts, wie ein Mann waten kann
Schanze
als Verteidigungsanlage aufgeworfener Erdwall
Schleifen
bei Festungsanlagen: dem Boden gleich machen, entfestigen
Schulze
Vorsteher einer bäuerlichen Gemeinde mit Gerichtsbefugnis
Separation
Absonderung, Trennung, Scheidung, Flurbereinigung, Teilung von Gemeindegrundstücken
sintemalen
veraltet für: da, weil
Sod
Rasenstück, gebrochenes Stechtorfstück in Ziegelform
Sölle
kleiner runder See eiszeitlicher Herkunft
Staaknetz
Netz in Verbindung mit Staak-Rute in der Gegend des Stettiner Haffs benutzt. (nd. Stake, niederl. Staak - Stock - Stecken)
Staake
Sterke - Färse - weibliches Rind, das noch nicht gekalbt hat
Statthalter
Amtsperson, welche Staatsoberhaupt oder Staatsregierung in einem Landesteil vertritt.
Strandgarn
Zugnetz, das vom Lande ausgebracht und dann landwärts über den Grund schleppend eingeholt wird
Stuten
Gebäckstück aus Hefeteig
subaltern
untergeordnet, unselbständig
Substitut
Stellvertreter
Synode
Kirchenversammlung
Tafelgut
auch Taffelgut. die zum Unterhalt des landesherrlichen Hofes dienenden Güter
Tageler
Taglerkahn, kleineres Boot zum Fischen (<als Tucker)
Tagelöhner
Landarbeiter im Tageslohn
Taufe
christliches Sakrament (Handlung) der Initiation (Aufnahme), Reinigung, Wiedergeburt, Aufnahme in die Kirche
Tritt
vom Vieh benutzter Weg mit spärlicher Grasnarbe zwischen Weide und Stall, der Tränke oder dem Platz zum Melken
Trinitatis
Sonntag nach Pfingsten
Tucker
Tuckerkahn, einmastiges, klinkerartiges, stark, aber scharf auf Kiel gebautes Fischereifahrzeug, mit Fischkasten (Däke) und durchlöchertem Boden, stets paarweise fischend, indem sie die Zeese hinter sich her schleppen
Tuckzeese
zweikehliger, einfacher Sack ohne Flügel, der vorn durch ein paar Seitenhölzer auseinandergehalten wird
Vasallen
ein dem Herrn lehnsrechtlich untergeordneter und unter dessen Schutz stehender Gefolgsmann
Vorwerk
Hof, der zu einem Hauptgut gehört
Wade
Zugnetz, das von Booten oder vom Strande ausgebracht wird, um ein Gebiet, in dem Fische vermutet werden, zu umspannen und dann die Wade an das Boot oder an den Strand zu ziehen.
Walkmiihle
Walkung der Laken zur Gewinnung feiner Leinenstoffe
Werder
Flussinsel, Landstrich zwischen Fluss und stehendem Gewässer
Wethen
ausgestelltes Zeichen (Dähnert: Dt.-schwed. Handlexikon)
Wiesenwachs
oder Wieswachs: veraltet, landschaftlich für Grasertrag der Wiesen
Wrögekeule
Schulzenknüppel
Zeese
Garnsack, ähnlich wie das Grundschleppnetz, wird ebenfalls über den Grund geschleppt, Unterscheidung in Flügelzeesen, Tuckzeesen und Streuer
Zeesenboot
zweimastiges Fischerboot mit Nahsegeln
Zehnt
von ”Dezime”, mittelalterliche Steuer, auch Kirchensteuer, in Naturalabgaben (zehnter Teil. den Zehnten abgeben)
Zimmer
einzelner Raum (Viehzimmer)
Zollkutter
unweit der Zollgrenze kreuzender Kutter zur Überwachung derselben in Bezug auf das Einführen von zollpflichtigen Waren
aus: Dr. Fr. Erdmanns Petri: Handbuch der Fremdwörter
DUDEN: Universal Wörterbuch A-Z
DUDEN: Lexikon A-Z
DUDEN: Schülerduden Geschichte
Dietrich: Frag mich nach Pommern
Stenzel: Seemännisches Wörterbuch, Berlin 1904
Brockhaus
Handbuch der historischen Stätten
abseits liegende Dorfteile Adjunkt
Dienstgehilfe, Amtsgehilfe
Administrator
Verwalter
Accise
Tor- oder Marktsteuer, Nach- oder Übersteuer (accisbar oder accisfrei)
Akzise
Steuer auf alkoholische Getränke und Nahrungsmittel
Agent
Geschäftsvermittler, Vertreter
Akkordieren
vereinbaren
Allmende
Teil der Gemeindeflur, zur gemeinschaftlichen Nutzung
Allod
altdeutsch für: freies Gut, lehnzinsfrei
Allodium
Allodialgut
Altar
Tisch des Herrn im christlichen Glauben
Arrhendator
Pächter oder Mieter von (wohlfeil verpachteten) Krongütern
Arrhende
auch Arrende (lat.-poln.-russ.) Pachtvertrag über die Nutzung einer Sache gegen Zinsen (besonders im zaristischen Russland)
Assessor
Anwärter auf den höheren Staatsdienst
Backstein
im Brand gehärtete Ziegel
Büdner
Besitzer einer Bude, seit Mitte des 18. Jh. als Fünftelbauer gerechnet (Büdnerstelle = Kleinbauernstelle)
Bede
niederdeutsch: Bitte, eine Abgabe, die früher die Landesherren erhoben (Steuerart)
Bollwerk
Anlage- und Liegeplatz für Schiffe in oder vor einem Hafen zum Löschen und Laden, aus eingerammten Pfählen hergestellt, die untereinander mit Bohlen und Planken verbunden sind
Bonität
Güte, innerer Wert
Chor
Kirche: meist erhöhter und in der Regel östlich gelegener Abschluss des Kirchenraumes
Cridarin
Kridar: Gemeinschuldner
cr.
Abk. für currentis = veraltet für laufend (Monat oder Jahr)
Dedication
Einweihung, Kirchweihe
Domäne
(lat.-franz.) landesfürstliches Kammer- oder Krongut = Dominalgut (Staatsgut, Staatsbesitz)
Domänen - Amt
Wirtschaftsamt auf Domänengütern
Dominalbauer
auf Staatsgut sitzender Bauer
Donation
Schenkung
Dotation
Ausstattung, Heiratsgut, Schenkung von Gütern an hochverdiente Männer (Ehrengabe)
Dorfgemeinde
Mitglieder einer Dorfgemeinde waren gemeinsame Eigentümer des Grund und Bodens, der an die einzelnen Bearbeiter (anfangs Groß- später Kleinfamilien) zur Nutzung aufgeteilt wurde. Jagd- und Weideland sowie gegebenenfalls die Fischgründe verblieben der gemeinsamen Nutzung.
Einfriedung
Hecke, Mauer oder ähnliches, die etwas umgibt
Einlieger
Brockhaus: Angehörige einer besonderen Gruppe von Dorfbewohnern, die sogenannte unterbäuerliche Schicht, ohne eigenes Haus und Grundbesitz. Die Einlieger wohnen bei einem Vollbauern zur Miete, sind Dorfhandwerker oder Landarbeiter. Solange die dt. Dörfer Realgemeinschaften waren (nachweisbar bis ins 18. Jh.) hatten die Einlieger keine politischen Rechte in ihrer Wohngemeinde Brockhaus: Hintersassen, Vogtleute, Zinsleute, Gotteshausleute, Kossäten, Grundholden - Bez. für Bauern im MA und Neuzeit bis ins 19. Jh., die von einem Grundherren dinglich abhängig waren. (keine oder geringe Nutzungsrechte an Gemeindegütern)
Meyer: Büdner, Kätner, Kossatt, Häusler, Heuerling, Brinksitzer - aus dem Feudalismus stammende regional unterschiedliche Bez. für Besitzer kleinster Anwesen (z. B. Katen), die ohne Grund und Boden oder nur mit kleinsten Parzellenbesitz als Teil der Dorfarmut in halbfeudalen Arbeitsverhältnissen (z. B. als Tagelöhner oder Landarbeiter) von Junkern oder Großbauern ausgebeutet wurden.
Erbpacht
erbliches Recht, ein Grundstück wirtschaftlich zu nutzen. Der Eigentümer überließ gegen jährlichen Zins (Erbpachtzins) dem Pächter ein Gut, welcher nur ein Nutzungsrecht am Gut erwarb.
Fahnenjunker
zum Offizier ausgebildeter Edelmann, dem das Tragen der Fahne anvertraut wurde
Feuren
auch Fähren = Kiefern
Fiskus
Rechtsanwalt der landesherrlichen Einkünfte; der Eintreiber der Kasse
Fuder
Wagenmaß, Hohlmaß für Wein
Furt
seichte Stelle des Flusses, die das Überqueren gestattet
Gebind
zusammenhängende Reihe von Dachziegeln
Gerechtsame
veraltet für Vorrecht, Recht
Gleichschaltung
Zwangsmaßnahme während der nationalsozialistischen Machtergreifung, um Vereine und Parteien zu einer einheitlichen Denkweise zu zwingen
Göpel
von Menschen oder Tieren bewegte Drehvorrichtung zum Antrieb von Maschinen
Hakenhufe
auch wendische Hufe (mit dem Hakenpflug bearbeitet, rund 15 Morgen)
Hand- und Spanndienste
Arbeitsleistung, die auf gutsherrliche Rechte zurückgeht, zur Ortverschönerung, Gefahrenabwendung, zur Straßen - und Wegeunterhaltung , an der sich jeder mit geeignetem Handwerkszeug oder durch Bereitstellung eines Transportfahrzeuges beteiligen musste
Häusler
Tagelöhner mit Parzellenbesitz (Haus und Garten)
Heidereuter
Förster, Landreiter
Heringsfischerei
Große Heringsfischerei: Fang mit Treibnetzen auf hoher See, verbunden mit der Salzung der gefangenen Fische, alles andere wurde als kleine Heringsfischerei bezeichnet.
Heringsfleet
ganze Treibnetzausrüstung eines auf Heringsfischerei gehenden Schiffes mit allem Zubehör
Heringsgarn
ein Netz, das seewärts ausgefahren und dann vom Lande her eingeholt wird (Siehe Strandgarn)
Heringsreuse
an der Küste im Grunde befestigtes aufrechtstehendes Netz. Die Fische geraten durch das Leitgarn in die Fangkammer (auch Bundgarn, Bunge, Bunggarn)
Hofwehr
eisernes Hofinventar, dem Eigentümer (Grundherrn) gehörig
Holländer
Besitzer einer Windmühle mit steinernem (holländ.) Unterbau, meist verbunden mit Milchwirtschaft (Milch und Käse). Die Bezeichnung Holländer stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert, wo Holländer, die mit der Milchwirtschaft vertraut waren, sich in Norddeutschland ansiedelten und gewisse Vorrechte erhielten. Holländer oder Schweizer waren auch später noch Pächter oder Leiter einer Molkerei.
Hufe
Im Mittelalter Sammelbegriff für die zum Lebensunterhalt notwendige Hofstätte der bäuerlichen Familien mit Ackerland und Nutzungsrecht an der Allmende (durchschnittlich 7-10 Hektar)
Hufner
Besitzer einer Hufe
Infanterie
Fußtruppen (weiterhin: Kavallerie - Reitertruppe; Regiment - Truppenverband aus mehreren Bataillonen derselben Waffengattung;
Bataillon
Truppenteil eines Regiments oder einer Brigade, auch selbständige Einheit einer Division; Brigade - kleinster Großverband aller Truppengattungen, der selbständig Kampfaufträge ausführen kann;
Division
militärischer Großverband)
Instleute
Inste oder Instmann (ndt. Insassen); Landarbeiter, die einschließlich der Ehefrauen und Kinder gegen Entlohnung in Form von Natural- und Geldlohn, bei freier Wohnung und Landnutzung arbeiteten (meist nur 1 Jahr)
item
veraltet für ebenso, desgleichen; Abkürzung: it
Jagen
Jagenforstliche Wirtschaftsfläche, forstlicher Jagdbezirk
Johannis
Johannestag, 24. Juni
Jüngling
junges Tier, auch saugendes Jungtier
Kämmereidorf
Dorf im Besitz einer Stadtverwaltung
Karfunkel
Karbunkel (Verschmelzung mehrerer Furunkel zu einem Eiterherd)
Kate
ärmliches kleines Haus
Kavel
holländisch: Teil, Anteil
Kaveling
kleine Menge zu versteigernder Waren
Konfirmation
Aufnahme Jugendlicher als aktive Mitglieder in die Gemeinde und Zulassung zum Abendmahl, meist Palmsonntag (vor Ostern), mit 13 - 14 Jahren, unter Handauflegung und Gebet (Einsegnung)
Konzession
amtl. Genehmigung; konzessionieren: eine Konzession erteilen
Kossatt; Kossäte
niederdt. für Kleinbauer und Tagelöhner, eigentlich "Kotsassen", Kleinbauern, die ein Haus und etwas Feld dazu (Kot oder Kote = Kate) haben, Häussler (Handb. hist. Stätt: Besitzer einer Kate, Viertelbauer)
Kurfürst
Im Deutschen Reich gab es die 7 Fürsten, die das Recht hatten, den König zu wählen. Seit 17. Jh. gab es die 8. Königswürde (die Pfälzische)
Kurant
ursprünglich alles tatsächlich umlaufende Münzgeld, seit dem 17. Jh. Edelmetallgeld, später allgemein für Münzen
Küster
abgeleitet von: Hüter des Kirchenschatzes, Kirchendiener
Lehmstaken
in Holzformen gepresster und getrockneter Lehm zum Ausfüllen der Holzverkleidung bei Fachwerkbauten
Lore
offener, kippbarer Wagen zum Transport
Lizent
Warensteuer, die von allen seewärts ein- und auslaufenden Schiffen zu entrichten war (auch Licent)
Liquidation
Abwicklung der Geschäfte eines aufgelösten kapitalistischen Unternehmens
Meierei
veraltet für Molkerei; Pachtgut
Michaelis
Michaelistag, 29. September
Obrist
veraltet für Oberst
Observanz
Beobachtung
Patronat
Das Patronat der Kirche erlaubt es, den Pfarrer zu bestimmen, aber auch Pflicht zum Schutz und zur Instandhaltung der Kirche (Würde, Recht, Pflicht eines Schutzherrn)
p. p.
perge perge = usw.
perpetueller
(z.B. Vertrag) beständig, fortwährend
Pertinenz
Zugehörigkeit, zugehörige Grundstücke
Physikus
alt für Stadt- und Kreisarzt
Pommersch. Curant
siehe Kurant
Prästandum
Gebühr, Pflichtleistung
Prästation
Leistung, Lieferung, Abtragung, Gewährleistung
Prahm
plattbodiges, flaches, breites, meist offenes Fahrzeug aus Holz oder Eisen ohne Eigenbewegung, also aufs Schleppen angewiesen
Pricken
feste Seezeichen am Rande eines Fahrwassers auf den Watten in Grund gesteckt. meist junge Baumstämme, denen oben Zweige belassen sind
Rauchhuhn
Abgabe für jede Feuerstelle
Reducible
zurückgeführtes Gut
Reduktion
Zurückführung, Umwandlung
Reichsnährstand
Am 13.09.1933 errichtete Körperschaft, der alle in der Ernährungswirtschaft tätigen Personen/Betriebe unterstellt wurden.
Reichstaler
1720 = 48 Lübische Schllinge
Rente
Ertrag, Einkommen, Einnahmen, als Nutzung von Grundstücken, Kapitalien, Rechten usw. bezieht
Rentengut
Bauernwirtschaften, deren Eigentümer eine feste Geldrente zahlen mussten (siehe unten
Rentengut
Umwandlung z. B. eines großen Gutes in mehrere Rentengüter. Als Anzahlung galt ein 1/4 des Kaufpreises. Der Rest des Kaufgeldes wurde dem Käufer vom preußischen Staat unkündbar geliehen. Der Käufer hatte jährlich 4 % zurückzuzahlen, so dass das Rentengut nach 60 1/2 Jahren schuldenfrei war. Rentengutsbesitzer war unbeschränkter Herr auf dem Rentengut, er durfte es aber, solange er Rente darauf hatte, nicht parzellieren. Nach 10 Jahren war Ablösung der Rente möglich. Pfarr- und Küstereiabgaben musste der Verkäufer für sein Geld ablösen, sie waren also danach frei.
Rentier
von seinen Zinsen oder Staatsrenten Lebender (Rentner)
Reuse
fest aufgestellte Fangvorrichtung, in welche die Fische gewöhnlich durch einen oder mehrere Eingänge hinein und schließlich in die letzte Fangkammer geraten Weidenrutenkorb für Aal- und Neunaugenfang Heringszäune, H. -reusen oder Bundgarne ringa und rusa (mdn.) = Rohrgeflecht
Rezeß
schriftlicher Verhandlungsbeschluss, Auseinandersetzung, Vergleich, Vertrag
Rentierer
auch Rentmeister = Einnehmer der Staatseinkünfte
Ritter
Standesbezeichnung (aus dem Mittelhochdeutschen: ritter)
Rittergut
vom Landesherrn gegen die Verpflichtung zu Kriegsdiensten übertragene Gutsherrschaft
Rogate
5. Sonntag nach Ostern
Schaar
in Neuvorpommern: Seegebiet vom Strand soweit seewärts, wie ein Mann waten kann
Schanze
als Verteidigungsanlage aufgeworfener Erdwall
Schleifen
bei Festungsanlagen: dem Boden gleich machen, entfestigen
Schulze
Vorsteher einer bäuerlichen Gemeinde mit Gerichtsbefugnis
Separation
Absonderung, Trennung, Scheidung, Flurbereinigung, Teilung von Gemeindegrundstücken
sintemalen
veraltet für: da, weil
Sod
Rasenstück, gebrochenes Stechtorfstück in Ziegelform
Sölle
kleiner runder See eiszeitlicher Herkunft
Staaknetz
Netz in Verbindung mit Staak-Rute in der Gegend des Stettiner Haffs benutzt. (nd. Stake, niederl. Staak - Stock - Stecken)
Staake
Sterke - Färse - weibliches Rind, das noch nicht gekalbt hat
Statthalter
Amtsperson, welche Staatsoberhaupt oder Staatsregierung in einem Landesteil vertritt.
Strandgarn
Zugnetz, das vom Lande ausgebracht und dann landwärts über den Grund schleppend eingeholt wird
Stuten
Gebäckstück aus Hefeteig
subaltern
untergeordnet, unselbständig
Substitut
Stellvertreter
Synode
Kirchenversammlung
Tafelgut
auch Taffelgut. die zum Unterhalt des landesherrlichen Hofes dienenden Güter
Tageler
Taglerkahn, kleineres Boot zum Fischen (<als Tucker)
Tagelöhner
Landarbeiter im Tageslohn
Taufe
christliches Sakrament (Handlung) der Initiation (Aufnahme), Reinigung, Wiedergeburt, Aufnahme in die Kirche
Tritt
vom Vieh benutzter Weg mit spärlicher Grasnarbe zwischen Weide und Stall, der Tränke oder dem Platz zum Melken
Trinitatis
Sonntag nach Pfingsten
Tucker
Tuckerkahn, einmastiges, klinkerartiges, stark, aber scharf auf Kiel gebautes Fischereifahrzeug, mit Fischkasten (Däke) und durchlöchertem Boden, stets paarweise fischend, indem sie die Zeese hinter sich her schleppen
Tuckzeese
zweikehliger, einfacher Sack ohne Flügel, der vorn durch ein paar Seitenhölzer auseinandergehalten wird
Vasallen
ein dem Herrn lehnsrechtlich untergeordneter und unter dessen Schutz stehender Gefolgsmann
Vorwerk
Hof, der zu einem Hauptgut gehört
Wade
Zugnetz, das von Booten oder vom Strande ausgebracht wird, um ein Gebiet, in dem Fische vermutet werden, zu umspannen und dann die Wade an das Boot oder an den Strand zu ziehen.
Walkmiihle
Walkung der Laken zur Gewinnung feiner Leinenstoffe
Werder
Flussinsel, Landstrich zwischen Fluss und stehendem Gewässer
Wethen
ausgestelltes Zeichen (Dähnert: Dt.-schwed. Handlexikon)
Wiesenwachs
oder Wieswachs: veraltet, landschaftlich für Grasertrag der Wiesen
Wrögekeule
Schulzenknüppel
Zeese
Garnsack, ähnlich wie das Grundschleppnetz, wird ebenfalls über den Grund geschleppt, Unterscheidung in Flügelzeesen, Tuckzeesen und Streuer
Zeesenboot
zweimastiges Fischerboot mit Nahsegeln
Zehnt
von ”Dezime”, mittelalterliche Steuer, auch Kirchensteuer, in Naturalabgaben (zehnter Teil. den Zehnten abgeben)
Zimmer
einzelner Raum (Viehzimmer)
Zollkutter
unweit der Zollgrenze kreuzender Kutter zur Überwachung derselben in Bezug auf das Einführen von zollpflichtigen Waren
aus: Dr. Fr. Erdmanns Petri: Handbuch der Fremdwörter
DUDEN: Universal Wörterbuch A-Z
DUDEN: Lexikon A-Z
DUDEN: Schülerduden Geschichte
Dietrich: Frag mich nach Pommern
Stenzel: Seemännisches Wörterbuch, Berlin 1904
Brockhaus
Handbuch der historischen Stätten
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