_Peenemünde bildete bis 1835 ein Kämmereidorf der Stadt Wolgast.
Danach erfolgte die Teilung der bisher einheitlichen Ortschaft, indem
ein Teil der
Ländereien zu einem Vorwerk der
Stadt zusammengelegt wurde, während der übrige Teil als freies
Bauerndorf aus dem Verhältnis eines Kämmereidorfes ausschied.
Vorher
lag um den Teich herum das ursprüngliche Dorf Peenemünde, neben dem
allmählich andere Ansiedlungen von Bauernhöfen entstanden, die eine
besondere Gemeinde für sich
gebildeten und nicht auf dem Grund und Boden des Kämmereidorfes lagen.
Peenemünde war ein ausgeprägtes Fischerdorf, in dem auch Bauern ihr Auskommen fanden. Um einen zentralen Platz, den Anger, lagen die einzelnen Gehöfte. Dieser Anger war Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Zu Zeiten der Kommunenwirtschaft befand sich auf diesem Dorfplatz. der früher "Kahbrink" oder auch "Kauhbrink" genannt wurde, die Tränkestelle für die Kuhherde. Zum Dorf gehörte von jeher auch die Mühle und der Krug. Der Krüger bewirtschaftete ebenfalls eine Bauernstelle.
Die Peenemünder Dorfschaft war, auch wegen der Abgeschiedenheit , wie eine große Familie; nirgendwo gab es verschlossene Türen. Die Einwohner waren sehr kinderfreundlich. Niemand schimpfte, wenn die Kinder überall umhertobten und sich auch mal Apfel aus fremden Gärten holten. Jährliche Feste, wie Schützen-, Krieger- und Sommerfeste, wurden gemeinsam gefeiert. Die gesamte Dorfschaft war an den Vorbereitungen beteiligt, und am Festtag selbst waren alle mit Kind und Kegel auf den Beinen.
In Peenemünde entwickelten sich im Laufe der Jahre auch Persönlichkeiten, die über die Ortsgrenzen bekannt wurden, wie z. B. der Fährmann und Nachtwächter Hagelberg oder der Peenemünder Händler Peter Darm. Um 1900 war er auf der gesamten Insel Usedom bekannt: Von Peenemünde kommend, zog er mit seinem zweirädrigen Karren von Ort zu Ort bis nach Ückeritz hinauf. Überall sprach er in den Häusern vor, um seine aus Weidenruten geflochtenen Körbe zu verkaufen und lebte so ein recht einfaches Dasein.
Noch 1903 ging er als 84-jähriger bei Wind und Wetter seinen Weg, und die Dorfjugend versäumte es nie, den Alten mit dem halbrunden weißen Backenbart, in abgeschabter, verbeulter Hose und viel zu weiter Jacke, durch das Dorf zu begleiten. Das merkwürdigste an ihm war, dass er sich auf seinem Weg nur von trocken Brot, Zwieback und Salz, und was die Seele des ganzen war, einem Fläschchen Korn ernährte ... Ein weiteres Original war der Ortsteiner-Karl aus Peenemünde, der seinen Namen dadurch verdiente, dass er gern bei einem kleinen Schwätzchen die Zeit verstand”. (aus Usedom - Von Meer und Haff, Wille)
Nach der Jahrhundertwende erlebte Peenemünde einen Aufschwung. Die Dampfer der Linie Stettin -Rügen legten in Peenemünde an; die Karlshagener holten sich mit ihren Pferdewagen die Fischkisten ab, die hier für sie abgeladen wurden.
Die Männer des Dorfes fanden auch auswärts gut bezahlte Arbeiten, so beim Bau des Sassnitzer Hafens oder bei der Ausbaggerung des Nord - Ostsee - Kanals.
Die Äpfel, Birnen und im Herbst Blau- und Preiselbeeren in den Obstgärten wurden geerntet, mit dem Fuhrwerk in die Villenkolonie Karlshagen und nach Trassenheide gebracht und dort verkauft.
Im Allgemeinen erbauten die Fischer und Bauern ihre Häuser als Fachwerk, setzten die Wände mit Lehmstaken aus, umwanden diese mit Stroh und mit Lehm. Diese gelehmten Wände wurden im Innern mit Kalk gestrichen, bei Wohlhabenderen auch von außen damit getüncht und das Holzwerk mit Teer gestrichen.
Die Länge und die Breite der Häuser war je nach den Bedürfnissen der Bewohner verschieden. Meistens gab es zwei bis drei heizbare Zimmer; in den Hütten der armen Büdner wurde nicht mehr wie eine Stube warmgehalten.
Die Küche wurde von der Mitte nach hinten hinaus gebaut, die Mündungen der Ofen verliefen ebenfalls dahin. Die Gebäude waren früher häufig noch nicht mit Schornsteinen versehen, so dass der Rauch durch das ganze Haus zog und im Rauchfang das Fleisch geräuchert wurde. Sämtliche Häuser, Ställe und Scheunen waren mit Rohr gedeckt, welches in der näheren Umgebung reichlich wuchs und ein warmes, dauerhaftes Dach bot.
Um 1900 standen in Peenemünde noch recht altertümliche Häuser. So z. B. alte Bauernhäuser nach westfälischer Bauart. In der Mitte dieser Häuser befand sich die Dreschtenne. Am Ende derselben, der Eingangstür gegenüber, befand sich die Küche mit einem Feuerherd. An beiden Seiten der Küche lagen die niedrigen Wohnräume, in denen ein erwachsener Mensch kaum stehen konnte. Auf die Tenne mündeten die Türen der Viehställe, die Wände dieser Häuser bestanden nur aus Lehm.
Peenemünde war ein ausgeprägtes Fischerdorf, in dem auch Bauern ihr Auskommen fanden. Um einen zentralen Platz, den Anger, lagen die einzelnen Gehöfte. Dieser Anger war Mittelpunkt des dörflichen Lebens. Zu Zeiten der Kommunenwirtschaft befand sich auf diesem Dorfplatz. der früher "Kahbrink" oder auch "Kauhbrink" genannt wurde, die Tränkestelle für die Kuhherde. Zum Dorf gehörte von jeher auch die Mühle und der Krug. Der Krüger bewirtschaftete ebenfalls eine Bauernstelle.
Die Peenemünder Dorfschaft war, auch wegen der Abgeschiedenheit , wie eine große Familie; nirgendwo gab es verschlossene Türen. Die Einwohner waren sehr kinderfreundlich. Niemand schimpfte, wenn die Kinder überall umhertobten und sich auch mal Apfel aus fremden Gärten holten. Jährliche Feste, wie Schützen-, Krieger- und Sommerfeste, wurden gemeinsam gefeiert. Die gesamte Dorfschaft war an den Vorbereitungen beteiligt, und am Festtag selbst waren alle mit Kind und Kegel auf den Beinen.
In Peenemünde entwickelten sich im Laufe der Jahre auch Persönlichkeiten, die über die Ortsgrenzen bekannt wurden, wie z. B. der Fährmann und Nachtwächter Hagelberg oder der Peenemünder Händler Peter Darm. Um 1900 war er auf der gesamten Insel Usedom bekannt: Von Peenemünde kommend, zog er mit seinem zweirädrigen Karren von Ort zu Ort bis nach Ückeritz hinauf. Überall sprach er in den Häusern vor, um seine aus Weidenruten geflochtenen Körbe zu verkaufen und lebte so ein recht einfaches Dasein.
Noch 1903 ging er als 84-jähriger bei Wind und Wetter seinen Weg, und die Dorfjugend versäumte es nie, den Alten mit dem halbrunden weißen Backenbart, in abgeschabter, verbeulter Hose und viel zu weiter Jacke, durch das Dorf zu begleiten. Das merkwürdigste an ihm war, dass er sich auf seinem Weg nur von trocken Brot, Zwieback und Salz, und was die Seele des ganzen war, einem Fläschchen Korn ernährte ... Ein weiteres Original war der Ortsteiner-Karl aus Peenemünde, der seinen Namen dadurch verdiente, dass er gern bei einem kleinen Schwätzchen die Zeit verstand”. (aus Usedom - Von Meer und Haff, Wille)
Nach der Jahrhundertwende erlebte Peenemünde einen Aufschwung. Die Dampfer der Linie Stettin -Rügen legten in Peenemünde an; die Karlshagener holten sich mit ihren Pferdewagen die Fischkisten ab, die hier für sie abgeladen wurden.
Die Männer des Dorfes fanden auch auswärts gut bezahlte Arbeiten, so beim Bau des Sassnitzer Hafens oder bei der Ausbaggerung des Nord - Ostsee - Kanals.
Die Äpfel, Birnen und im Herbst Blau- und Preiselbeeren in den Obstgärten wurden geerntet, mit dem Fuhrwerk in die Villenkolonie Karlshagen und nach Trassenheide gebracht und dort verkauft.
Im Allgemeinen erbauten die Fischer und Bauern ihre Häuser als Fachwerk, setzten die Wände mit Lehmstaken aus, umwanden diese mit Stroh und mit Lehm. Diese gelehmten Wände wurden im Innern mit Kalk gestrichen, bei Wohlhabenderen auch von außen damit getüncht und das Holzwerk mit Teer gestrichen.
Die Länge und die Breite der Häuser war je nach den Bedürfnissen der Bewohner verschieden. Meistens gab es zwei bis drei heizbare Zimmer; in den Hütten der armen Büdner wurde nicht mehr wie eine Stube warmgehalten.
Die Küche wurde von der Mitte nach hinten hinaus gebaut, die Mündungen der Ofen verliefen ebenfalls dahin. Die Gebäude waren früher häufig noch nicht mit Schornsteinen versehen, so dass der Rauch durch das ganze Haus zog und im Rauchfang das Fleisch geräuchert wurde. Sämtliche Häuser, Ställe und Scheunen waren mit Rohr gedeckt, welches in der näheren Umgebung reichlich wuchs und ein warmes, dauerhaftes Dach bot.
Um 1900 standen in Peenemünde noch recht altertümliche Häuser. So z. B. alte Bauernhäuser nach westfälischer Bauart. In der Mitte dieser Häuser befand sich die Dreschtenne. Am Ende derselben, der Eingangstür gegenüber, befand sich die Küche mit einem Feuerherd. An beiden Seiten der Küche lagen die niedrigen Wohnräume, in denen ein erwachsener Mensch kaum stehen konnte. Auf die Tenne mündeten die Türen der Viehställe, die Wände dieser Häuser bestanden nur aus Lehm.
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